Bauhausfrauen

Die vergessenen Pionierinnen einer Kunstbewegung

Film von Nico Weber
30min
Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

1919 öffnete das Staatliche Bauhaus in Weimar seine Pforten. Lange unterschätzt und wenig beachtet, haben Frauen dort maßgeblich zur Erfolgsgeschichte der Kunsthochschule beigetragen.

Filmemacherin Nico Weber nimmt den 100. Geburtstag der gefeierten Architektur-, Kunst- und Designschule zum Anlass, die Rolle der Frauen am Bauhaus zu hinterfragen. Ihre Dokumentation würdigt das Schaffen der Frauen am Bauhaus in allen gestalterischen Bereichen.

Beflügelt durch das frisch erworbene Frauenwahlrecht hatten sich anfangs viele junge Frauen um die Aufnahme am Bauhaus beworben. So viele, dass der Direktor Walter Gropius befürchtete, die Assoziation mit weiblichem Kunsthandwerk schade dem Renommee der frisch gegründeten Institution. So blieben prestigeträchtige Bereiche wie die Architektur weiterhin den männlichen Studenten und Lehrkräften vorbehalten - eine Tatsache, an der sich bis heute wenig geändert hat.

In ihrer Dokumentation zeigt Nico Weber die Entwicklung von der euphorischen Vision, modernen Lebensraum mitgestalten zu dürfen, bis hin zu der ernüchternden Erkenntnis, trotz aller Bemühungen weitgehend auf typisch weiblichen Bereiche wie die Webereiklasse beschränkt zu sein. Vielversprechende Karrieren wurden im Keim erstickt, einige endeten tragisch, nachdem die Schule 1933 von den Nationalsozialisten verboten wurde. Der Film nimmt Biografien von Bauhäuslerinnen unter die Lupe und schlägt in zahlreichen Gesprächen mit Fachleuten und Kulturschaffenden den Bogen von damals bis zu den aktuellen Debatten über berufliche Gleichberechtigung, Feminismus und Sexismus. Zu Wort kommt unter anderen die Kultur- und Designhistorikerin Professor Dr. Anja Baumhoff, eine der Ersten, die sich wissenschaftlich mit der Genderfrage am Bauhaus beschäftigt haben.

Der Schauspieler Joost Siedhoff, Sohn der Bauhaus-Schülerin Alma Siedhoff-Buscher, erinnert sich an seine Mutter und seine Kindheit am Bauhaus, die junge Schriftstellerin Theresia Enzensberger spricht von ihrer literarischen Beschäftigung mit dem Thema, und die in Paris lehrende Architekturprofessorin Jana Revedin erzählt von ihren Recherchen zu Walter Gropius' Frau Ise und deren Rolle an der Kunstschule.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 18.09.2019 um 01:10 Uhr auf ZDF.