Unschuldig hinter Gittern verbrannt - Der Fall Amad A.

Ein Film von Andreas Maus und Julia Regis

Am 17. September 2018 brennt die Zelle des syrischen Flüchtlings Amad A. in der JVA Kleve. Kurz darauf stirbt er an den Folgen des Brands. Es stellt sich heraus: Amad A. war unschuldig, er hätte nie dort inhaftiert werden dürfen. Das ARD-Magazin MONITOR hat mehrere Monate zu dem Fall recherchiert und ist auf viele Widersprüche, Ungereimtheiten und Fragen gestoßen, die bis heute nicht aufgeklärt sind. Der Fall Amad A. ist für die Opposition ein Polizei- und Justizskandal. Seit Dezember 2018 gibt es deshalb einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss im NRW Landtag, der die Umstände seiner Verhaftung und den Brand aufklären soll.


Am 17. September 2018 brennt die Zelle des syrischen Flüchtlings Amad A. in der JVA Kleve. Kurz darauf stirbt er an den Folgen des Brands. Es stellt sich heraus: Amad A. war unschuldig, er hätte nie dort inhaftiert werden dürfen. Und auch die offizielle Version des Brandverlaufs wirft viele Fragen auf.

Das ARD-Magazin MONITOR hat mehrere Monate zu dem Fall recherchiert und ist auf viele Widersprüche, Ungereimtheiten und Fragen gestoßen, die bis heute nicht aufgeklärt sind. Anfangs hieß es in den offiziellen Stellungnahmen von Polizei und Justizbehörden, Amad A. sei bei seiner Verhaftung das Opfer einer "tragischen Verwechslung" geworden. Er sei mit einem per Haftbefehl gesuchten Mann aus Mali verwechselt worden, der auch unter dem gleichen Namen ermittelt wurde.

Doch diese Erklärung entpuppte sich als Farce: Amad A ist ein weißhäutiger Syrer, der Mann aus Mali ein Schwarzafrikaner. Wie konnte es da überhaupt zu einer Verwechslung kommen? Und: der angeblich gleiche Name wurde dem per Haftbefehl gesuchten Mann aus Mali erst drei Tage nach der Verhaftung durch Polizeibehörden zugeordnet. Diesen Treffer hätte es also so nicht geben können. Dies räumte auch das zuständige Innenministerium in NRW ein.

Und MONITOR-Recherchen zeigen weitere Ungereimtheiten und Widersprüche: So wurden polizeiliche Daten des Syrers Amad A. in Polizeidatenbanken offenbar geändert und mit denen des Mannes aus Mali zusammengeführt. Plötzlich war Amad A. gleichzeitig "hellhäutig" und "schwarzhäutig" Und damit stellt sich auch die Frage: war die angebliche tragische Verwechslung möglicherweise gar keine? Sollte mit der Datenveränderung die Inhaftierung des unschuldigen Syrers Amad A. ermöglicht werden? Sollte etwas vertuscht werden?

Der Fall Amad A. ist für die Opposition ein Polizei- und Justizskandal. Seit Dezember 2018 gibt es deshalb einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss im NRW Landtag, der die Umstände seiner Verhaftung und den Brand in der JVA aufklären soll.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 12.09.2019 um 00:15 Uhr auf WDR.

12.09.2019
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12.09.2019 00:15 Uhr WDR