Konzerne als Retter?

Das Geschäft mit der Entwicklungshilfe

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Die staatliche Entwicklungshilfe setzt zunehmend auf die Privatwirtschaft. Nur sie könne effizient Armut und Hunger in der Welt bekämpfen. "Konzerne als Retter? Das Geschäft mit der Entwicklungshilfe" nimmt den Zuschauer mit nach Kenia, Sambia und Tansania, fragt, wie öffentlich-private Partnerschaften konkret funktionieren und ob die Ärmsten der Armen von ihnen profitieren.


Die Vereinten Nationen haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis zum Jahr 2030 sollen Armut und Hunger weltweit beendet werden. Um das zu erreichen, setzt die staatliche Entwicklungshilfe zunehmend auf die Privatwirtschaft. Die öffentlichen Gelder seien knapp, zusätzliche Investitionen aus der Wirtschaft nötig, um sogenannte Hebeleffekte zu erzielen.

Der Einsatz unternehmerischen Know-hows kreiere eine Win-win-Situation für alle Beteiligten, so die Befürworter des Trends aus Politik und Wirtschaft. Kritiker halten dagegen, dass das Einbeziehen von Konzernen in die Entwicklungshilfe eine Außenwirtschaftsförderung sei und nicht den Hungernden zugutekomme.

Die Dokumentation analysiert die politischen Hintergründe öffentlich-privater Partnerschaften in der Entwicklungshilfe. Sie beleuchtet sieben unterschiedliche Modelle der Zusammenarbeit im Ernährungs- und Landwirtschaftssektor in Kenia, Sambia und Tansania: vom Versuch deutscher Unternehmen, die Produktivität kenianischer Kartoffelbauern zu steigern, bis hin zum Investmentfonds, der Entwicklungsgelder nutzt, um mit gigantischen Soja- und Maisplantagen Rendite für Anleger in Deutschland zu erzielen.

Der aufwendig recherchierte Film zeigt den Missbrauch staatlicher Entwicklungsgelder durch die Industrie auf und macht den Grundkonflikt zwischen industrieller und kleinbäuerlicher Landwirtschaft deutlich. Ist die Zusammenarbeit von privat und Staat in der Entwicklungszusammenarbeit möglich, so dass die lokale Bevölkerung auch wirklich von ihr profitiert? Film von Caroline Nokel und Valentin Thurn

Dokumentarfilm Deutschland 2017

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 19.09.2019 um 00:55 Uhr auf arte.

19.09.2019
00:55
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1568847300
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Soziale Arbeit, Wirtschaft, Kenia, Sambia, Tansania
Alternative Ausstrahlungstermine:
19.09.2019 00:55 Uhr arte
24.11.2017 02:45 Uhr PHOENIX
18.11.2017 22:30 Uhr PHOENIX
09.05.2017 20:15 Uhr arte