Inseln der Zukunft

Samsø - Die Gemeinschaft des Stroms - Thema: Klimawandel - Die globale Herausforderung

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Die Dokumentationsreihe erzählt die Geschichten außergewöhnlicher Inseln. Seit Jahrhunderten haben deren Bewohner den Naturgewalten getrotzt. Jetzt wollen sie die Kraft der Wellen, des Windes und der Sonne für eine bessere Zukunft nutzen. Bauern, Fischer, Geschäftsleute, Ingenieure und Wissenschaftler haben die Herausforderung angenommen, ihre Energieversorgung ohne Öl, Kohle, Gas oder Atom sicherzustellen.
Die Bewohner der dänischen Insel Samsø haben mit ihren zahlreichen Projekten den Beweis erbracht, dass jeder Bürger von der Energiewende profitieren kann.


Am Anfang stand ein Wettbewerb der Regierung Dänemarks. Sie suchte 1997 einen Ort, der beweisen sollte, dass eine Stromversorgung nur mit erneuerbaren Energien möglich ist. Anfangs reagierten die Bewohner der kleinen Ostseeinsel Samsø skeptisch. Für sie, die vor allem vom Getreide- und Kartoffelanbau lebten, hörte sich das nach einer Idee grüner Spinner aus dem fernen Kopenhagen an.

Knapp 20 Jahre später drehen sich auf und vor Samsø moderne Windräder. Solarkraftwerke wandeln den Sonnenschein in Strom um. Heizenergie für die meisten Häuser kommt aus mehreren Kraftwerken, die klimaneutral mit Stroh befeuert werden, das früher auf den abgeernteten Feldern verrottete oder verbrannt wurde. Selbst die Wärme aus frisch gemolkener Kuhmilch wird zum Heizen von Bauernhöfen genutzt.

Keine der vielen großen und kleinen Anlagen gehört einem Stromkonzern, sondern sie sind im Besitz der Insulaner. Jeder kann sich an einem Projekt beteiligen, und keine Idee ist ihnen zu exzentrisch. Manche Inselbewohner fanden durch die Energiewende Arbeit, andere sind gar reich geworden.

Inzwischen exportiert die kleine Insel Ökostrom aufs Festland. Rechnerisch ist Samsø dadurch die erste kohlendioxidfreie Insel der Welt. Doch das reicht den Energiepionieren nicht. Auch die benzingetriebenen Autos sollen die Insel verlassen. 1.000 Elektroautos sollen schon in fünf Jahren auf Samsøs Straßen fahren.

Bei allem Enthusiasmus haben die Insulaner immer darauf geachtet, die Schönheit ihrer Insel nicht zu verschandeln. Weite Bereiche der Küste sind für Windräder tabu und bleiben der Natur vorbehalten. Die 20 wärmsten Jahre seit Beginn der Temperaturaufzeichnung lagen in den vergangenen 22 Jahren. Weltweit!

In ganz Europa hat man spätestens im letzten Sommer deutlich zu spüren bekommen, dass die Klimakrise nicht nur droht, sondern real ist. Die Fridays-for-Future-Bewegung der Jugend fordert seit Monaten, dass endlich gehandelt wird, und hat durch die mediale Aufmerksamkeit geholfen, dass verstanden wurde: Den Klimawandel in Schach zu halten, ist die größte Herausforderung unserer Zeit und die Anstrengungen dafür müssen schnell und aus allen erdenklichen Richtungen kommen. Nur so kann die Erderwärmung um höchstens zwei Grad bis 2050 gebremst werden. UN-Generalsekretär António Gutierrez hat am 23. September zum Gipfel nach New York eingeladen und möchte konkrete Pläne hören, wie die Staatengemeinschaft im kommenden Jahr den Anstieg der CO2-Emissionen stoppen und dann schrittweise reduzieren will. Das Ziel: bis 2050 null Emissionen! ARTE widmet dem Thema Klimawandel nur wenige Tage vor dem Treffen in New York einen Programmschwerpunkt. Wir reisen in faszinierende Eiswelten, zu bedrohten Korallenriffen, berichten über kleine und große Klimahelden, Hoffnung gebende Innovationen und geschlossene Ozonlöcher, aber natürlich auch über die Auswirkungen der extremen Wetterereignisse in den verschiedensten Regionen der Welt schon heute.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 21.09.2019 um 07:10 Uhr auf arte.