Fasse dich kurz - Telefonieren in der DDR

Film von Jörg Mischke

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Das Fernsprechwesen entwickelt sich - nur nicht so, wie Millionen DDR-Bürger es sich erhoffen. Auf ein Telefon warten manche länger als auf einen Trabi. Und viele bekommen nie eines. 1989 zählt man gerade 11 Anschlüsse auf 100 Bürger. 95 Prozent der Ortsvermittlungstechnik tut schon seit 60 Jahren Dienst. Die DDR hatte hier eindeutig die rote Laterne.
Am Anfang stöpseln noch die legendären Fräuleins vom Amt die raren Verbindungen, flicken waghalsige Entstörer die blanken Leitungen, stehen Schlangen vor ewig kaputten Münzfernsprechern.


Das Fernsprechwesen entwickelt sich - nur nicht so, wie Millionen DDR-Bürger es sich erhoffen. Auf ein Telefon warten manche länger als auf einen Trabi. Und viele bekommen nie eines. 1989 zählt man gerade 11 Anschlüsse auf 100 Bürger. 95 Prozent der Ortsvermittlungstechnik tut schon seit 60 Jahren Dienst. Die DDR hatte hier eindeutig die rote Laterne.
Am Anfang stöpseln noch die legendären Fräuleins vom Amt die raren Verbindungen, flicken waghalsige Entstörer die blanken Leitungen, stehen Schlangen vor ewig kaputten Münzfernsprechern. Weil die Verbindungen der Post nie ausreichen, entstehen mindestens 23 nichtöffentliche Fernmeldenetze für Stasi, Militär, Kombinate. Störungen im öffentlichen Netz sind an der Tagesordnung und einheitliche Vorwahlnummern gibt es nicht. Doch wer endlich ein privates Telefon bekommt, ist glücklich und nimmt auch in Kauf, sich den Anschluss mit bis zu vier anderen zu teilen. Und mit gigantischem Aufwand hört dann auch manchmal die Stasi mit.
Telefonieren in der DDR. Ein langer Weg vom "Fasse dich kurz" bis zum "Ruf mal an". Von der Stunde Null im Frühjahr 1945, als die Sieger die letzten Leitungen kappten, bis zu den Piratenstreichen der Wendezeit reicht der Bogen einer Geschichte, über der wie überall in der DDR der Satz steht: Not macht erfinderisch.
Leidgeprüfte Teilnehmer oder solche, die es endlich werden wollten, gestandene Postler aus Mühlhausen, Leipzig und Dresden, der letzte Postminister Günter Schabowski und viele andere berichten über große Probleme und kleine Schritte beim Telefonieren in der DDR.
MDR DOK

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 15.09.2019 um 23:00 Uhr auf MDR.

15.09.2019
23:00
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1568581200
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, DDR, Technik, Rückblick
Alternative Ausstrahlungstermine:
15.09.2019 23:00 Uhr MDR
30.08.2016 22:05 Uhr MDR
31.12.2015 13:15 Uhr tagesschau24