Flüsse des Lichts

Rio Guadiana

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Der Guadiana kann zweifelsohne als rätselhaft bezeichnet werden; taucht er doch manchmal als See auf, um an anderer Stelle unvermittelt im porösen Kalkuntergrund zu verschwinden. Dass der Guadiana über gewisse Strecken nur unterirdisch fließt, hat zur Folge, dass seine Länge von circa 745 Kilometern selbst im Zeitalter der Satellitenmessungen nur mit "ungefähr" angegeben werden kann.


Der Guadiana kann zweifelsohne als rätselhaft bezeichnet werden; taucht er doch manchmal als See auf, um an anderer Stelle unvermittelt im porösen Kalkuntergrund zu verschwinden. Dass der Guadiana über gewisse Strecken nur unterirdisch fließt, hat zur Folge, dass seine Länge von circa 745 Kilometern selbst im Zeitalter der Satellitenmessungen nur mit "ungefähr" angegeben werden kann.

Der Künstler Fermín García Sevilla malt und erkundet den Guadiana seit seiner Kindheit, seinen Ursprung hat er jedoch bis heute nicht entdeckt. In der Antike spielte die spanische Extremadura eine wichtige Rolle, die Römer gründeten am Guadiana prächtige Städte wie Mérida. Hier restauriert Luisa Díaz römische Mosaiken mit selbst gebrochenen Natursteinen.

Das benachbarte Castuera ist eine traditionsreiche Hochburg der Nougatherstellung aus Mandeln vom Guadiana-Ufer. Jenseits der Grenze liegen in Portugal die gigantischen Marmorbrüche von Pardais wie Wunden in der Landschaft. Der edle Kalkstein ist in aller Welt gefragt, doch die Minenarbeiter leiden unter Hitze und Staub.

Im Alentejo gibt es kaum Alternativen. Noch immer leidet das Grenzland unter Landflucht und wirtschaftlichem Niedergang. Köchin Isabel Lopes kocht in Monsaraz aus den Rezepten der Armenküche von einst Regionalgerichte. José Nogueira weiß die menschenleeren Korkeichenwälder zu nutzen. Er züchtet schwarze Schweine, die sich freilaufend von wilden Kräutern und Eicheln ernähren. Dokumentationsreihe Deutschland 2018

Flüsse waren einst die ersten Highways. Auf ihnen reisten Wissen und Waren, Entdecker und Eroberer. Doch anders als im übrigen Europa tragen Spaniens und Portugals Ströme zur Isolation der zerklüfteten Halbinsel bei, statt den Zugang zu ihr zu erleichtern. Nur nahe ihrer Mündung sind sie schiffbar, dann verhindern Canyons und Katarakte die Weiterfahrt. Die fünfteilige Dokumentationsreihe nimmt den Zuschauer mit ins unbekannte Spanien und Portugal zu den fünf größten Flüssen der iberischen Halbinsel, wo Gestern und Heute eine faszinierende Mischung eingehen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 22.10.2019 um 15:50 Uhr auf arte.