Weltbilder

Moderation: Julia-Niharika Sen

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Themen:
* Österreich: Tourismus contra Umweltschutz
* Marokko: Mit Ausbildung zurück in die Gesellschaft
* Laos: Bücherboot auf dem Mekong
* Polen: Rentner befreit Wald von Müll
* USA: Familie wiedervereint nach Abschiebung


* Österreich: Tourismus contra Umweltschutz
Das Tal Montafon in Vorarlberg liegt gut 600 Kilometer westlich von Wien und ist damit das Tal mit der größten Entfernung zur österreichischen Bundeshauptstadt. "Manche Wiener wissen nicht einmal, dass es dieses Tal gibt", sagen die Einheimischen. Doch die Themen, die die Menschen im Tal derzeit bewegen, stehen sinnbildlich für das, was viele Menschen in Österreich umtreibt: Wie lässt sich Umwelt- und Klimaschutz vereinbaren mit den wirtschaftlichen Interessen der Region, insbesondere dem Tourismus? So beklagen die Bauern im Montafon, dass immer mehr Fläche für Hotelneubauten, Skilifte und Parkplätze geopfert werde, während ihnen im engen Tal bereits jetzt der Platz fehle für Tiere und Ställe. Und im Örtchen Sankt Gallenkirch ist ein erbitterter Streit entbrannt um einen geplanten Speicherteich im Skigebiet, dessen Bau durch das Eingreifen der Vorarlberger Grünen vorerst gestoppt wurde. Auch der Verkehr ist im Montafon längst zum Problem geworden. Während unter der Woche vor allem die Pendler, die auf dem Weg zur Arbeit in die Städte Feldkirch oder Dornbirn, die einzige Zufahrtsstraße ins Tal verstopfen, sind es an den Wochenenden vor allem die Tagespendler, die im Montafon die schnelle Erholung suchen.

* Marokko: Mit Ausbildung zurück in die Gesellschaft
Ein Haushalt ohne Mann reicht in Marokko für den sozialen Abstieg. Das hat auch Fatima Zahara erleben müssen, nachdem ihr Vater vor vielen Jahren starb. Ihre Mutter konnte die Kinder kaum durchbringen, Fatima musste die Schule abbrechen, um mitzuverdienen. Jetzt aber kann sie hoffen, wieder zurück in die marokkanische Gesellschaft zu finden. Ein Modellprojekt ist ihre Chance. Im Frauenrestaurant Amal in Marrakesch lernen ehemalige Dienstmädchen, geschiedene Frauen und Witwen, wie man professionell für Gäste kocht. In der patriachalen Gesellschaft Marokkos haben unabhängige Frauen keinen einfachen Stand, trotz gesetzlich festgeschriebener Gleichstellung der Geschlechter. Im Frauenrestaurant lernen Fatima und andere Frauen, wie sie mit der Ausbildung ihren Platz in der marokkanischen Gesellschaft finden und behaupten können.

* Laos: Bücherboot auf dem Mekong
Ein Fünftel aller Laoten sind Analphabeten. Besonders auf dem Land gehen die Kinder oft nur bis zur dritten Klasse in die Schule - in simple Gebäude mit einem Raum und einem Lehrer, der per Boot durch den Wald anreisen muss. Und Bücher sind auf dem Land auch kaum zu bekommen. Um den Kindern dort trotzdem Freude am Lesen zu vermitteln, hat ein amerikanischer Vietnamkriegsveteran eine mobile Bibliothek gegründet. Mit zwei Booten fahren er und sein Team über den Mekong, um Bücher in die entlegensten Orte des Landes zu bringen. Die Boote sind so beliebt, dass sie von den Kindern mit Jubelschreien und Liedern begrüßt werden.

* Polen: Rentner befreit Wald von Müll
Der 70-jährige Waldemar Wozniak ist leidenschaftlicher Jäger. Doch die Wälder rund um seine Heimatstadt Swidnica sind zugemüllt. Jahrelang haben einige von Wozniaks Mitbürgern den Wald zur wilden Müllkippe gemacht. Statt seinem eigentlichen Hobby zu frönen, der Jagd, begibt sicher der Rentner nun regelmäßig in den Wald und sammelt Müll: "Man findet hier alles Mögliche, Teile von Blinkern, Reifen, Gummiteile, es ist schon eine ganze Menge. Wenn ich den Wald hier saubergemacht habe, werden es etwa fünf bis sechs Tonnen Müll sein." Den Müll türmt er dann auf zu großen Haufen, um ihn später abzutransportieren. Aber selbst für ihn gibt es Grenzen. Manches ist schlicht zu schwer für den älteren Umweltschützer. So zum Beispiel entsorgte Autoreifen. Dann holt er sich Hilfe bei der Feuerwehr. Feuerwehrmann Mikolaj Blant hat großen Respekt vor Waldemar Wozniak und seiner Arbeit: "Als Feuerwehr sind wir zum Helfen da. Egal, ob es bei einem Unfall ist, wo wir menschliches Leben retten oder auch hier, wo wir diesen Mann mit seiner besonderen Initiative unterstützen. Wir räumen auf und retten dabei die Umwelt." * USA: Familie wiedervereint nach Abschiebung
Vor einem Jahr hat der Weltspiegel über Rose aus Texas berichtet, deren Ehemann José nach El Salvador abgeschoben worden war. Einer der ersten unter der Regierung Trump, festgenommen und abgeführt wie ein Krimineller vor den Augen der Tochter. Obwohl er schon im Alter von 15 Jahren in die USA gekommen war, hatte er sich nicht rechtzeitig um die Aufenthaltsgenehmigung gekümmert. Seine Ehefrau war von jetzt auf gleich auf sich allein gestellt, musste mit einem Gehalt die beiden Kinder und das Haus versorgen - und hat gekämpft, damit ihr Mann zurückkommen kann. Ihre Hartnäckigkeit hatte USA-Korrespondentin Claudia Buckenmaier so beeindruckt, dass sie das Schicksal der Familie weiterverfolgt hat. Jetzt gibt es ein Happy End der Geschichte: José konnte nach Texas zurückkehren, das zehnjährige Einreiseverbot wurde aufgehoben. Und nun kümmert er sich gemeinsam mit seiner Ehefrau Rose um andere Familien, denen es ähnlich ergangen ist, wie ihnen.

ARD-Themenwoche: Zukunft Bildung
Wer gebildet ist, lebt länger. Von welchen Faktoren hängt das ab, und wie kann man unabhängig von Herkunft und Alter mit Bildung sein Leben verändern? Das sind Fragen, die in der ARD-Themenwoche "Zukunft Bildung" vom 9. bis 16. November 2019 beantwortet werden. Das Erste, die Fernseh- und Radioprogramme der ARD und die Online-Angebote der Senderfamilie stellen in zahlreichen Sendungen und Beiträgen vor, wie Bildung gelingen kann und welche Chancen sie bietet. Federführer der 14. ARD-Themenwoche ist der Westdeutsche Rundfunk (WDR).

WDR-Intendant Tom Buhrow: "Lernen bringt uns nicht nur weiter, es macht auch Spaß und bereichert uns. Die ARD-Themenwoche wird sich der "Zukunft Bildung" in Radio, Fernsehen und im Digitalen nähern. Wir wollen Menschen vorstellen, die ihr Leben dank Bildung positiv verändert haben. Und wir wollen Menschen wertschätzen, die anderen Begeisterung und Freude am Lernen vermitteln."

Geplant sind Beiträge in allen Genres - von bundesweit bis regional, von dokumentarisch bis fiktional, von informativ und investigativ bis unterhaltsam. Das Erste, die Fernseh- und Radioprogramme der ARD und die Online-Angebote der Senderfamilie widmen sich vor allem diesen Themen: Bildungsalltag, Diversität, Digitalisierung, politische Blockaden und Bildung im Vergleich.

Pünktlich zur Themenwoche startet die ARD im Netz ein neues, innovatives Bildungsangebot: Mit dem "App-Maker" machen Erwachsene mühelos erste Schritte im Programmieren. Für Kinder gibt es bereits das Angebot "Programmieren mit der Maus". Die neue Plattform "Schule digital" bündelt erstmals die zahlreichen Bildungsangebote der ARD. In der Themenwoche ist auch das Publikum gefragt: Bei der Aktion #dankdir können alle "Einfach mal Danke sagen" und ihren Wegbegleiter*innen und Förderern Wertschätzung entgegenbringen.

Alle Informationen zur ARD-Themenwoche "Zukunft Bildung" werden online unter themenwoche.ARD.de gebündelt. Ab November bieten dort viele aktuelle Beiträge einen breiten Zugang zu den digitalen Angeboten der Themenwoche rund um Bildungsalltag, Diversität oder Digitalisierung.

Alle Landesrundfunkanstalten der ARD rufen ihre Nutzer*innen dazu auf, sich über die sozialen Netzwerke an der Diskussion rund um das Thema Bildung zu beteiligen. Unter den Hashtags #ZukunftBildung und #ARDThemenwoche können sie sich austauschen. Zudem bietet der Twitterkanal @ARDThemenwoche Informationen rund um die ARD-Themenwoche 2019. Das Teletext-Angebot des Ersten unterstützt die Themenwoche mit einem Informationspaket ab Videotextseite 800.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 14.11.2019 um 01:45 Uhr auf NDR.