GEO Reportage

Der Lachszähler von Kamtschatka

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Am äußersten Zipfel Russlands, zwischen Asien und Alaska, liegt Kamtschatka. Die Halbinsel ist mit ihren glasklaren Flüssen, kochenden Seen und bis zu 4.000 Meter hohen feuerspeienden Vulkanen eines der letzten Naturparadiese der Welt. Wer in dieser rauen Abgeschiedenheit lebt, muss vieles entbehren und hat oft einen ungewöhnlichen Beruf - so wie Alexej Maslow, der Lachszähler von Kamtschatka. Rund 200 Flüsse fliegt er pro Saison mit dem Hubschrauber ab, um zu schätzen, wie viele Lachse darin ziehen. "GEO Reportage" begleitet ihn.


Kamtschatka, die russische Halbinsel zwischen Asien und Alaska, ist noch heute wild und unberührt. Das verdankt sie ihrer geografischen Abgeschiedenheit und der Tatsache, dass sie zu Sowjetzeiten militärisches Sperrgebiet war. Bis heute gibt es kaum Straßen oder Wege auf Kamtschatka.
Jedes Jahr kehren die Lachse in riesigen Schwärmen aus dem Pazifik in die Flüsse der Halbinsel zurück, um sich zu paaren und dann zu sterben. Es ist die Aufgabe von Alexej Maslow, per Hubschrauber aus der Luft zu schätzen, wie viele es sein werden. Seine Schätzungen beeinflussen die staatliche Fangquote und damit auch die Preise an den amerikanischen Warenterminbörsen, an denen der Pazifiklachs hoch gehandelt wird.
Der Lachs ist auf Kamtschatka aber nicht nur Lebensgrundlage vieler Menschen, sondern auch die der riesigen Braunbären. Bis zu 50 Kilogramm Lachs fressen erwachsene Kamtschatka-Bären am Tag und wagen sich bei ihren Fischzügen manchmal auch bis in die Siedlung der hier lebenden Forscher vor. So hat Alexej Maslow extra den Bärenjäger Wassili für den Schutz der Forschungsstationen engagiert. Er duldet lediglich die Bärenwaisen Mischa und Mascha, die regelmäßig in der Nähe der Menschen Schutz vor ihren großen Artgenossen suchen.
Alexej Maslow lebt schon seit 25 Jahren mit den Bären und den Lachsen. Doch in den letzten Jahren bemerkt er eine Veränderung und beginnt, um sein Paradies zu fürchten. Ölpipelines sollen gebaut und Gold gefördert werden. "360° Geo Reportage" präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 18.11.2019 um 10:25 Uhr auf arte.