ARTE Reportage

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

* Libanon: Das Volk will endlich abrechnen
* Kongo: Ebola ist zurück


* Libanon: Das Volk will endlich abrechnen
Im Libanon demonstrieren erstmals die Menschen aus allen sozialen Klassen und Religionen gegen die Regierung. Die größte Krise des Libanon seit dem Ende des Bürgerkriegs begann mit der Ankündigung der Regierung am 17. Oktober, künftig eine neue Steuer zu erheben, und zwar ausgerechnet auf die Nutzung des kostenlosen Instant-Messaging-Dienstes WhatsApp. Die Meldung schlug ein wie der Blitz, jahrzehntelang angestauter Frust und Wut auf die Regierung brachen mit Urgewalt hervor - in diesem Land, in dem ein Drittel der Bevölkerung in Armut lebt, in dem es praktisch keine funktionierenden staatlichen Dienstleistungen gibt, in dem die Korruption den Alltag regiert und das Geld des öffentlichen Haushalts vor allem in dunklen Kanälen versickert. ARTE Reporter trafen Perla Joe, die Anführerin der Bewegung in Beirut und Tochter eines Mannes aus den christlichen Milizen; sie träumt von einem einigen Libanon, in dem die Menschen die alten Mentalitäten aus dem Bürgerkrieg endlich überwinden. In Tripolis, der großen sunnitischen Stadt im Norden, lebt Marwan Mourad, er ist 27, von Beruf Ingenieur - er hat es satt, sich von einem kleinen und nur schlecht bezahlten Job zum nächsten zu hangeln. Im Süden des Landes lebt Fawzi Halawi, 70 Jahre alt und Unternehmer in einer Region, die immer wieder bedroht wird von den beiden schiitischen Bewegungen, der Amal und der Hisbollah.

* Kongo: Ebola ist zurück
3.000 Menschen hat das Ebola-Virus in der Demokratischen Republik Kongo in gut einem Jahr infiziert. Seitdem das Ebola-Virus vor einem Jahr wieder zurückkam in die Demokratische Republik Kongo, starben 2.000 Menschen von insgesamt 3.000 Infizierten - trotz der massiven Bemühungen der Regierung und der Weltgesundheitsorganisation, die Seuche einzudämmen. Der anhaltende Bürgerkrieg im Osten des Kongos und das hohe Misstrauen der Einheimischen gegenüber den Behörden und den internationalen Helfern lässt die Mission des Gesundheitspersonals zu einer schwierigen und sogar lebensgefährlichen Aufgabe werden. Immer wieder kommt es zu Angriffen auf Helfer, die mitunter sogar tödlich enden. Auch die nun verfügbaren und vielversprechenden Impfungen und Medikamente haben bisher zu keinem blitzartigen Erfolg führen können. Immer noch gilt: Nur wer früh behandelt wird, hat bessere Überlebenschancen. Die Behörden und Hilfsorganisationen schlagen nun einen neuen Kurs ein, um dieser extrem komplexen Epidemie die Stirn zu bieten. Sie versuchen, das Vertrauen der Bevölkerung wieder zu gewinnen, um die Verbreitung des Virus endlich einzudämmen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 23.11.2019 um 17:15 Uhr auf arte.