Pauker, Pioniere und Pennäler

Die Droyßiger Lehranstalten - ARD-Themenwoche "Zukunft Bildung"

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Droyßig, eine 2.000 Seelengemeinde im südlichen Sachsen-Anhalt - seit fast 170 Jahren steht in diesem kleinen Ort eine große Schule. Die Droyßiger Lehranstalten waren Mädchenschule, sozialistische Kaderschmiede und beherbergen heute ein christliches Gymnasium. Vom Kaiserreich über die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus, die DDR bis ins geeinte Deutschland - immer wurden hier junge Menschen auf das Leben vorbereitet.
Heute lernen hier 600 Schülerinnen und Schüler. Seit 1991 ist die CJD Christophorusschulen Droyßig ein Gymnasium mit Begabtenförderung und Gemeinschaftsschule mit christlich-evangelischem Leitbild.


Droyßig, eine 2.000 Seelengemeinde im südlichen Sachsen-Anhalt - seit fast 170 Jahren steht in diesem kleinen Ort eine große Schule. Die Droyßiger Lehranstalten waren Mädchenschule, sozialistische Kaderschmiede und beherbergen heute ein christliches Gymnasium. Vom Kaiserreich über die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus, die DDR bis ins geeinte Deutschland - immer wurden hier junge Menschen auf das Leben vorbereitet.

Lehrermangel gibt es nicht erst seit kurzem. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts fehlt es überall an Lehrern. Frauen dürfen bis dato nicht unterrichten. Doch mit Einführung der allgemeinen Schulpflicht gibt es einen gestiegenen Bedarf an Lehrern. Deshalb sollen nun auch Frauen diesen Beruf ergreifen können. Aber die müssen erst mal ausgebildet werden.

Das ist die Geburtsstunde der Droyßiger Lehranstalten. 1852 wird die Schule als königliches evangelisches Lehrerinnen-Seminar mit Internatsbetrieb eröffnet. Neben Lehrerinnen machen bald auch Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen hier ihren Abschluss.

Viele ehemalige DDR-Bürger verbinden die Droyßiger Lehranstalten mit der Pionierorganisation "Ernst Thälmann". Im Zentralinstitut der Pionierorganisation werden von 1958 bis zur Wende für die gesamte DDR hier Pionierleiter ausgebildet, um flächendeckend an den Polytechnischen Oberschulen die Heranwachsenden zu sozialistischen Persönlichkeiten zu erziehen.

Die Droyßiger Anstalten haben davor zwei Weltkriege überdauert. Annemarie Koppe und Ilse Rösenberger waren in den letzten Kriegsjahren Internatsschülerinnen. Für sie war die Schule "eine Oase inmitten des schrecklichen Krieges". Sie erinnern sich an engagierte Lehrer, an eine strenge, aber fundierte Ausbildung und besonders an die musische Bildung: "Wir haben so viel gesungen". Später wurden beide Lehrerinnen, Vorbild war ihre Englischlehrerin in Droyßig.

Nach dem Krieg werden besonders neue Grundschullehrer gebraucht. Die Schule wird ab 1953 Institut für Lehrerbildung - und Peter Meyer, Keyboarder der Puhdys, hier zum Unterstufenlehrer ausgebildet. Gemeinsam mit seinem damaligen Studienkollegen Siegfried Ludwig besuchen sie noch mal die prägenden Orte dieser Zeit. Dabei erinnern sie sich an Sportfeste, Fahnenappelle und feucht-fröhliche Abende in der Dorfkneipe.

Heute lernen hier 600 Schülerinnen und Schüler in den historischen Gebäuden. Seit 1991 ist die CJD Christophorusschulen Droyßig ein Gymnasium mit Begabtenförderung und Gemeinschaftsschule mit christlich-evangelischem Leitbild. Sophie Schmidt ist Schülerin der 11. Klasse. Jeden Morgen ist sie eine Stunde unterwegs, bevor für sie der Unterricht beginnt. Und da ist sie nicht die Einzige. Der gute Ruf der Schule zieht Schüler aus der ganzen Region nach Droyßig. Neben dem normalen Unterricht engagiert sich Sophie in einem besonderen Projekt: "Schüler helfen Schülern". Eine Aufgabe, die ihr so viel Spaß macht, dass sie ihren Berufswunsch schon gefunden hat - Sophie möchte Lehrerin werden. Ein Film von Ulrike Reiß aus der Reihe "Der Osten - Entdecke wo du lebst"

ARD-Themenwoche: Zukunft Bildung
Wer gebildet ist, lebt länger. Von welchen Faktoren hängt das ab, und wie kann man unabhängig von Herkunft und Alter mit Bildung sein Leben verändern? Das sind Fragen, die in der ARD-Themenwoche "Zukunft Bildung" vom 9. bis 16. November 2019 beantwortet werden. Das Erste, die Fernseh- und Radioprogramme der ARD und die Online-Angebote der Senderfamilie stellen in zahlreichen Sendungen und Beiträgen vor, wie Bildung gelingen kann und welche Chancen sie bietet. Federführer der 14. ARD-Themenwoche ist der Westdeutsche Rundfunk (WDR).

WDR-Intendant Tom Buhrow: "Lernen bringt uns nicht nur weiter, es macht auch Spaß und bereichert uns. Die ARD-Themenwoche wird sich der "Zukunft Bildung" in Radio, Fernsehen und im Digitalen nähern. Wir wollen Menschen vorstellen, die ihr Leben dank Bildung positiv verändert haben. Und wir wollen Menschen wertschätzen, die anderen Begeisterung und Freude am Lernen vermitteln."

Geplant sind Beiträge in allen Genres - von bundesweit bis regional, von dokumentarisch bis fiktional, von informativ und investigativ bis unterhaltsam. Das Erste, die Fernseh- und Radioprogramme der ARD und die Online-Angebote der Senderfamilie widmen sich vor allem diesen Themen: Bildungsalltag, Diversität, Digitalisierung, politische Blockaden und Bildung im Vergleich.

Pünktlich zur Themenwoche startet die ARD im Netz ein neues, innovatives Bildungsangebot: Mit dem "App-Maker" machen Erwachsene mühelos erste Schritte im Programmieren. Für Kinder gibt es bereits das Angebot "Programmieren mit der Maus". Die neue Plattform "Schule digital" bündelt erstmals die zahlreichen Bildungsangebote der ARD. In der Themenwoche ist auch das Publikum gefragt: Bei der Aktion #dankdir können alle "Einfach mal Danke sagen" und ihren Wegbegleiter*innen und Förderern Wertschätzung entgegenbringen.

Alle Informationen zur ARD-Themenwoche "Zukunft Bildung" werden online unter themenwoche.ARD.de gebündelt. Ab November bieten dort viele aktuelle Beiträge einen breiten Zugang zu den digitalen Angeboten der Themenwoche rund um Bildungsalltag, Diversität oder Digitalisierung.

Alle Landesrundfunkanstalten der ARD rufen ihre Nutzer*innen dazu auf, sich über die sozialen Netzwerke an der Diskussion rund um das Thema Bildung zu beteiligen. Unter den Hashtags #ZukunftBildung und #ARDThemenwoche können sie sich austauschen. Zudem bietet der Twitterkanal @ARDThemenwoche Informationen rund um die ARD-Themenwoche 2019. Das Teletext-Angebot des Ersten unterstützt die Themenwoche mit einem Informationspaket ab Videotextseite 800.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 13.11.2019 um 01:50 Uhr auf MDR.

13.11.2019
01:50
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1573606200
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, ARD-Themenwoche 2019, Schule/Ausbildung, Porträt/Biografie
Alternative Ausstrahlungstermine:
13.11.2019 01:50 Uhr MDR
12.11.2019 21:00 Uhr MDR