mein ausland

Yes, she can

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Asien ist in Bewegung. Und wo viel Bewegung herrscht, da wachsen die Herausforderungen. Not bekämpfen, Missstände beheben, Fortschritt schaffen, Zukunft gestalten. Immer öfter sind es Frauen, die dabei nach vorne gehen. Frauen, die nicht auf fremde Hilfe warten wollen. Frauen, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Überlebenskünstlerinnen. Problemlöserinnen. Wir treffen Asiens starke Frauen.


Indira Ranamagar ist eine Urgewalt, ein Kraftwerk. Ihre ganze Energie gilt denen, die sonst vergessen wären in Nepal. Kinder, deren Eltern im Gefängnis sitzen. Kinder, die dem Staat nur eine Last sind. Das Schicksal würde sie wohl auf die Straßen treiben, in die Obdachlosigkeit und Chancenlosigkeit. Manche von ihnen haben gerade erst laufen gelernt. Indiras Auffangstation ist ein Zuhause. Es gibt Essen, Schutz, Bildung, die Hoffnung auf eine Zukunft. Alle paar Wochen besucht Indira mit den Kindern die Mütter im Gefängnis. „Denn was ich auch tue“, sagt Indira, „die Umarmung einer Mutter kann man durch nichts ersetzen“.

Hexenwahn ist keine düstere Episode längst vergangener Zeiten. Hexenwahn lebt - in den Bergen Papua-Neuguineas. Frauen werden gefoltert, verstümmelt, um ihnen das Böse auszutreiben. So war es schon immer. So ist es noch. Aber Lorena, Ordensschwester aus der Schweiz, will das nicht hinnehmen. Mit aller Kraft stemmt sie sich dagegen, kümmert sich um die Opfer, spricht mit den Tätern. Und immer, wenn sie eine weitere geschundene Frau umsorgt, hat Lorena eine Hoffnung: Möge sie die letzte gewesen sein, die durch diese Hölle gehen musste.

Gewalt gegen Frauen. Indien ist ein Land, das in dieser Hinsicht ein furchtbares Image hat. Und nicht zu unrecht. 40.000 Vergewaltigungen jedes Jahr. Und das ist nur die offizielle Zahl. Die Dunkelziffer ist weit höher. Kaum ein Mädchen, kaum eine Frau, die nicht schon belästigt wurde. Das gibt es überall: auch in Bollywood - Indiens schillernder Filmschmiede. Die „MeToo“-Welle ist von Hollywood auch nach Bollywood geschwappt, mit einigen spektakulären Fällen. Doch inzwischen scheint es, als sei das große Schweigen zurückgekehrt in Indiens Traumfabrik.

Im indischen Rajastan rückt eine besondere Einheit aus im Kampf gegen sexuelle Gewalt: eine rein weibliche Polizeitruppe. Der Auftrag für Nirmala und ihre Kolleginnen ist auch Erziehungsarbeit. Männer müssen begreifen, dass sie sich nicht alles nehmen können. Mädchen müssen begreifen, dass sie sich wehren sollen. Es gibt viel zu tun für die Frauenpolizei von Jaipur.

Poo hat es geschafft. Als kleines Mädchen schon kochte sie - an einer Straßenecke von Bangkok im Slum Klong Tuey. Inzwischen hat sie dort eine Kochschule, die sich als Goldgrube erwiesen hat. Poo ist berühmt, hat sogar an der Seite des britischen Fernsehstars Jamie Oliver gekocht. Touristen kommen jetzt aus aller Welt, denn mehr „Erlebnisküche“ geht eigentlich nicht: thailändische Spezialitäten, garniert mit einem Marktbummel auf dem größten Slum der Stadt - ein gefährliches Pflaster eigentlich. Aber an Poos Seite kein Problem - das ist ihr Revier.

Ein Monstrum ragt aus dem Wasser des Irrawaddy. Ein Koloss aus Stahl und Beton. Doch über die Grundpfeiler ist dieser Staudamm nicht hinausgekommen. Es war ein Milliardenprojekt, das die Chinesen in Myanmar stemmen wollten. Aber der Widerstand der Bevölkerung war so groß, dass Myanmars Regime tatsächlich einknickte. Ein vorläufiger Baustopp wurde verhängt. Sehr zum Ärger Pekings. Daw Ja, diese kleine zierliche Frau, hat den Kampf an vorderster Linie geführt. Aber ist ihr Sieg von Dauer? Oder kommen die Chinesen zurück und fluten die Dörfer der Region? Daw Jas Kampf ist noch nicht vorüber.

Das Leben kann herrlich sein: Australien, Sydney, Coogee Beach. Strand, Sonne - das ist die pure Freiheit. Aber nicht für alle. Lange waren muslimische Frauen außen vor. Zwischen all den knappen Bikinis haben sie, die sie ihre Reize verhüllen müssen, ihren Platz nicht gefunden. Bis Aheda Zanetti kam und den Burkini erfand - eine perfekte Mischung für alle, die den Bikini zu frivol und die Burka zu freudlos fanden. In „mein ausland“ berichten ARD- und ZDF-Korrespondenten über ihre Eindrücke, Erlebnisse und Besonderheiten in „ihren“ Ländern und Regionen: Ob die langen Sandstrände von Marokko, das Lebensgefühl in Brooklyn oder der bedrohte Regenwald am Amazonas - „mein ausland“ zeigt die Vielfalt der Kontinente und Länder. Auch Krisenregionen werden besucht, die politische Situation beleuchtet, die Menschen in ihrem Alltag begleitet. Die 45-minütigen Reportagen werden exklusiv für phoenix produziert. Sie bieten tiefe Einblicke in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft anderer Länder und Kontinente und helfen, die politischen Ereignisse und Krisen in der Welt besser zu verstehen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 21.11.2019 um 01:30 Uhr auf phoenix.