Vom Bauen in den Bergen

Neue alpine Architektur in Bayern

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Jenseits von Dirndl-Architektur und Chalet-Kitsch gibt es in den Alpen viele neue aufregende Entwicklungen. In den letzten 20 Jahren haben sich Architekten zwischen Dolomiten und Wettersteinmassiv, zwischen Walliser Alpen und Montblanc auf ihre baukulturellen Wurzeln besonnen und die kraftvolle Ästhetik einer ursprünglichen Bauweise wiederentdeckt, die von funktionaler Schlichtheit geprägt ist und wenig mit den weit verbreiteten folkloristischen Auswüchsen zwischen Zirbelstubenromantik und Lüftlmalerei zu tun hat. Auch in Bayern sind es oft Bergstationen und Ferienhäuser, die sich gestalterisch auf neues Terrain wagen.


Was das Bauen in den Alpen verbindet, ist das Augenmerk auf Tourismus- und Wintersportarchitektur. Auch in Bayern sind es oft Bergstationen und Ferienhäuser, die sich gestalterisch auf neues Terrain wagen. In Garmisch-Partenkirchen macht die neue Olympia-Sprungschanze des Münchner Architekten Klaus Loenhart Zaha Hadids Bergiselschanze Konkurrenz, und nicht weit entfernt, im Karwendelgebirge, blickt neben der Bergstation der Karwendelbahn ein überdimensioniertes Fernrohr aus Stahl, Beton und Lärchenholz in die spektakuläre Berglandschaft.

Im Allgäu ist es vor allem das Architektenbüro Noichl und Blüml, das sich durch den Bau moderner Bergstationen einen Namen gemacht hat. Preisgekrönte Alpen-Architektur findet sich am Fuße des Wendelsteins, wo der Münchner Architekt Florian Nagler für das Hotel Tannerhof schlanke Wohntürme aus Holz entworfen hat, die sich am Vorbild der ursprünglichen Gästehütten orientieren und diese zeitgenössisch interpretieren.

Auch das ebenfalls ausgezeichnete Gästehaus "berge" von Möbeldesigner Nils Holger Moormann in Aschau schlägt eine Brücke zwischen Historie und Moderne. Moormann renovierte ein fast 400 Jahre altes Haus mitten im Ort und baute es so um, dass es heute als rustikales Gästehaus mit urbanem Flair den höchsten Ansprüchen der designaffinen Kundschaft genügt und trotzdem urgemütlich wirkt.

Auch das Ferienhaus von Arnhard und Eck Architekten in Oberaudorf schafft den Spagat zwischen urbaner Modernität und dörflicher Bodenständigkeit. Im Innern entpuppt sich das unscheinbar wirkende Satteldachgebäude als sorgfältig gestaltetes Raumwunder. Das Bauen in den Bergen war schon immer eine besondere Herausforderung. Ein unberechenbares, oft raues Klima, unwegsames Gelände und oftmals schwierige wirtschaftliche Verhältnisse haben gerade in den Alpen einen ganz eigenen Stil geprägt. Der Anspruch, diese besondere Bautradition in eine moderne, zeitgemäße Formensprache zu übersetzen, hat wegweisende innovative Beispiele hervorgebracht, die international Beachtung fanden. Die Dokumentationsreihe "Vom Bauen in den Bergen" bietet erstmals einen Gesamtüberblick über die wichtigsten Neuerungen in den Regionen Graubünden, Tessin, Vorarlberg, Tirol, Südtirol, Oberbayern und dem Allgäu.

Dokumentationsreihe Deutschland 2016

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 22.11.2019 um 03:05 Uhr auf arte.

22.11.2019
03:05
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1574388300
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Architektur
Alternative Ausstrahlungstermine:
25.07.2021 08:25 Uhr HR
25.07.2021 07:40 Uhr HR
04.12.2019 03:30 Uhr arte
04.12.2019 03:25 Uhr arte
22.11.2019 03:05 Uhr arte
17.11.2019 10:30 Uhr arte
03.11.2019 10:50 Uhr arte
11.02.2019 02:12 Uhr 3sat