Zoff in der Manege

(K)ein Herz für Tiere

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

In vielen europäischen Ländern gibt es bereits Auftrittsverbote für Wildtiere im Zirkus. 250 Jahre nach der ersten Zirkusvorstellung könnte die traditionelle Kombination von Artistik, Clowns und Tieren bald für immer Vergangenheit sein. Tierschützer fordern auch in Deutschland das Ende jeglicher Art von Tierdressur. "Tierquälerei", skandieren sie. Dr. Yvonne Würz von der Tierschutzvereinigung PETA erläutert: "Die Tiere verbringen ihr ganzes Leben in engen Käfigen, auf ständigen Transportfahrten und werden mit Gewalt dressiert. Das Tierleid muss endlich ein Ende haben." Ist das so? Leiden die Tiere?


In vielen europäischen Ländern gibt es bereits Auftrittsverbote für Wildtiere im Zirkus. 250 Jahre nach der ersten Zirkusvorstellung könnte die traditionelle Kombination von Artistik, Clowns und Tieren bald für immer Vergangenheit sein.
Tierschützer fordern auch in Deutschland das Ende jeglicher Art von Tierdressur. "Tierquälerei", skandieren sie. Dr. Yvonne Würz von der Tierschutzvereinigung PETA erläutert: "Die Tiere verbringen ihr ganzes Leben in engen Käfigen, auf ständigen Transportfahrten und werden mit Gewalt dressiert. Das Tierleid muss endlich ein Ende haben."
Ist das so? Leiden die Tiere?
Wie sieht es hinter den Kulissen vom "Dresdner Weihnachts-Circus", "Cirkus Krone" München und "Zirkus Charles Knie" aus?

Um für Aufklärung zu sorgen, zeigen Martin und Alex Lacey, die preisgekrönten Stars unter den Tierlehrern, ihren Arbeitsalltag. Die morgendliche Fütterung der Tiger und Löwen, Proben, abendliche Auftritte. "Wenn man mir meine Tiere wegnimmt, nimmt man mir meine Familie, meine Kinder weg", sagt Martin Lacey. Er ärgert sich über den Umgang mit der Tierlehrerbranche: "Emotionen und Erzählungen von gequälten Tieren zählen heute mehr als unsere Arbeit und die wissenschaftlichen Fakten."

Dr. Immanuel Birmelin ist Deutschlands führender Verhaltensbiologe, wenn es um Zirkustiere geht. Er zeigt den Reportern Experimente zum Tierstress auf Transporten, zum Bindungsverhalten zwischen Mensch und Tier und zur Lernfähigkeit von Zirkustieren. Er hält es für realistisch, dass Zirkustiere ein erfülltes Leben haben können. "Nur wer die Natur nicht kennt, idealisiert sie. Draußen herrscht ein harter Überlebenskampf."

Die Lage für Zirkusunternehmen ist ernst. Ostdeutschlands berühmtester Zirkus "Zirkus Probst" aus Staßfurt hat u. a. wegen der ständigen Auseinandersetzungen mit den Tierschützern aufgegeben. Doch wohin jetzt mit den Tieren? Denn genau dafür gibt es in Deutschland überhaupt noch keine Lösungen.

Das Wildtierauftrittsverbot wird kommen, meint auch Tierlehrer Christian Walliser. Seine eigenen Raubtiere leben jetzt in Europas größtem Wildtierpark "Tatzmania" im Schwarzwald. Millioneninvestitionen waren für den Park nötig. Doch Christian Walliser meint, seinen Tieren fehle der Zirkus. Und ihm auch.

Inzwischen gibt es mit dem Cirkustheater Roncalli auch einen großen Zirkus ohne Tiere. Dort können Zuschauer eine echte Weltsensation bestaunen. Elefanten und Fische bewegen sich als riesige Holografien durch die Manege. Markus Strobl, Kommunikationschef bei Roncalli, hat in Zirkussen ohne und mit Tieren gearbeitet. Er macht einen ungewöhnlichen Vorschlag: "Vielleicht sollte man den klassischen Zirkus mit Tieren wieder zum Kulturgut erklären. Und könnte den wirklich guten ein Zertifikat ausstellen, so wie ein Weltkulturerbe." Exakt - Die Story

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 14.12.2019 um 23:17 Uhr auf tagesschau24.

14.12.2019
23:17
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: nein
Logo-Event: nein
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Tiere, Menschen im Alltag
Alternative Ausstrahlungstermine:
22.03.2020 17:30 Uhr tagesschau24
22.03.2020 00:35 Uhr tagesschau24
20.12.2019 09:15 Uhr tagesschau24
14.12.2019 23:17 Uhr tagesschau24
14.12.2019 19:30 Uhr tagesschau24
17.10.2019 02:20 Uhr MDR
16.10.2019 20:45 Uhr MDR