Medizinversuche in Auschwitz

Clauberg und die Frauen von Block 10 - Thema: Gegen das Vergessen: Zum Gedenktag der Befreiung von A

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Vor über 70 Jahren versuchte der Kieler Gynäkologe Carl Clauberg im Auftrag von Reichsführer-SS Heinrich Himmler, in Block 10 des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau Hunderte Mädchen und Frauen zu sterilisieren. Viele starben in Folge der menschenverachtenden Experimente. Die letzten Überlebenden, inzwischen hochbetagt, erzählen in der Dokumentation von den schrecklichen Erfahrungen, die sie im Lager gemacht haben.


"Wir wurden mit unserer Nummer aufgerufen, und dann war da Clauberg, der uns etwas in die Vagina spritzte. Und manchmal sagten sie dann: ‚Es gibt keine Kinder mehr'", so Leny Adelaar, Auschwitz-Überlebende. Vor über 70 Jahren versuchte der Kieler Gynäkologe Carl Clauberg im Auftrag von Reichsführer-SS Heinrich Himmler, in Block 10 in Auschwitz hunderte Mädchen und Frauen zu sterilisieren. Viele starben in Folge der Experimente. In Zusammenarbeit mit der Schering-Kahlbaum AG hatte Clauberg zuvor Hormonpräparate und Kontrastmittel entwickelt, die dabei zum Einsatz kamen.

Carl Clauberg war damals einer der weltweit führenden Reproduktionsmediziner, ein ehrgeiziger, aufstrebender Arzt, der sich in den Dienst des NS-Regimes stellte, um wissenschaftlich Karriere zu machen. Mit seinen Forschungen schuf er die Grundlagen für die Antibabypille, seine Arbeiten zur Geburtenregelung und Unfruchtbarkeit sind bis heute Teil des medizinischen Kanons - ohne jedoch den Bezug zu seinen Medizinversuchen in Auschwitz herzustellen.

Die letzten Überlebenden seiner menschenverachtenden Experimente erzählen, inzwischen in hohem Alter, in dieser Dokumentation von ihren schrecklichen Erfahrungen, von ihrem Leben vor und nach Auschwitz, ihrem Leiden, ihren Verlusten, und wie sie nach den Experimenten weiterleben konnten. Darunter auch jene, die das unwahrscheinliche Glück hatten, doch noch Kinder zu bekommen. Dokumentation Deutschland 2019

Thema: Gegen das Vergessen: Zum Gedenktag der Befreiung von Auschwitz

Anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocausts zeigt ARTE einen Themenschwerpunkt mit Dokumentarfilmen, die das unfassbare Grauen der Shoah zeigen, aber auch auf Momente der Hoffnung verweisen. Zeitzeugen und Überlebende berichten eindrücklich und emotional von ihren Erlebnissen, zum Beispiel die "Frauen von Block 10", die die Menschenversuche des SS-Professors Clauberg in Auschwitz überlebten, oder die "Kinder von Markt Indersdorf", deren Weg aus der bayerischen Provinz in eine neue Heimat führte. Auf dass die Erinnerung an das wohl dunkelste Kapitel der Menschheitsgeschichte niemals verblassen möge.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 21.01.2020 um 21:50 Uhr auf arte.

21.01.2020
21:50
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1579639800
Schlagwörter:Befreiung Auschwitz, NS-Zeit und Folgen, Geschichte,
Alternative Ausstrahlungstermine:
31.01.2023 23:20 Uhr arte
28.01.2020 01:10 Uhr arte
21.01.2020 21:50 Uhr arte