Jahrhundertdiebstahl in Dresden

Film von Adina Rieckmann, Heike Römer-Menschel und Ina Klempnow

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Am 25. November 2019 brechen Diebe in das Residenzschloss in Dresden ein und stehlen Juwelen Augusts des Starken. Wie konnte es zu diesem Jahrhundertdiebstahl kommen?
Wer war für die Sicherheitslücken verantwortlich? Werden Konsequenzen daraus gezogen? Und wie groß sind die Chancen, die Täter zu fassen? Die Soko "Epaulette" arbeitet rund um die Uhr und wertet akribisch über 1000 Hinweise und Spuren aus.


Am 25. November 2019 brechen Diebe in das Residenzschloss in Dresden ein und stehlen Juwelen Augusts des Starken. Wie konnte es zu diesem Jahrhundertdiebstahl kommen?

Wer war für die Sicherheitslücken verantwortlich? Werden Konsequenzen daraus gezogen? Und wie groß sind die Chancen, die Täter zu fassen? Die Soko "Epaulette" arbeitet rund um die Uhr und wertet akribisch über 1000 Hinweise und Spuren aus.

25. November 2019, 4.30 Uhr: Der Theaterplatz im barocken Herzen Dresdens liegt im Dunkeln. Diebe haben die Straßenbeleuchtung lahmgelegt. Minuten später durchtrennen sie ein Fenstergitter am historischen Grünen Gewölbe. Die Panzerglasscheibe dahinter hebeln sie aus. In Windeseile dringen sie in Sachsens Schatzkammer ein und räumen eine Vitrine aus. Sie fliehen mit Juwelen Augusts des Starken.

Fünf Monate nach der Tat gehen viele davon aus, dass die Schätze für immer verloren sind. Der niederländische Kunstdetektiv Arthur Brand etwa ist sich sicher: Die Schmuckstücke wurden inzwischen auseinandergenommen, Gold und Silber eingeschmolzen und die Edelsteine umgeschliffen.

Die Rede ist unter anderem von Schmuckstücken wie der "Epaulette" aus der Brillantgarnitur. Die drei größten darin verarbeiteten Steine bringen allein 110 Karat auf die Waage. Detektiv Brand erklärt: "Die klauen das und geben es schnell weiter. Wenn sie gefasst werden, dann werden die Diamanten, das Gold und Silber nicht bei ihnen gefunden. Die Täter kalkulieren ein Risiko mit ein. Sie sagen sich: 'Drei oder vier Millionen Euro und dafür vielleicht zwei Jahre im Knast. Das ist besser, als sich einen normalen Job zu suchen.'"

Mit solchen skrupellos agierenden Banden haben es die Museen in Deutschland zunehmend zu tun. Mitte Februar wurden in Berlin Diebe, die im Bode-Museum eine 100-Kilo-Goldmünze erbeuteten, verurteilt. Von der Münze fehlt bis heute jede Spur. Und im Rheinischen Landesmuseum in Trier versuchten im Oktober 2019 zwei Einbrecher, Hunderte römische Goldmünzen zu stehlen. Sie gingen ähnlich brachial vor wie die Täter in Berlin und Dresden.

Reichen die Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr aus? In Dresden jedenfalls hatten die Täter leichtes Spiel. Die Chefin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden betont zwar: "Wir haben jährlich acht Millionen Euro Ausgaben für unsere Sicherheit." Das relativiert sich allerdings, wenn man weiß, dass das Geld für 15 hochkarätige Museen reichen muss. Erstsendung 20.4.2020

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 02.07.2020 um 01:10 Uhr auf MDR.

02.07.2020
01:10
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Kunst, Recht/Justiz
Alternative Ausstrahlungstermine:
02.07.2020 01:10 Uhr MDR
01.07.2020 20:45 Uhr MDR
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25.04.2020 14:15 Uhr tagesschau24
23.04.2020 20:15 Uhr tagesschau24
21.04.2020 04:45 Uhr Das Erste
20.04.2020 22:45 Uhr Das Erste