Drama, Macht und Rausch - Die Semperoper

Film von Galina Breitkreuz
46min
Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

Den Grundstein für die Semperoper schufen Künstler - Architekten wie Gottfried Semper, Deutschlands berühmte Komponisten und die internationalen Stars des Musiktheaters.

Sie ist eines der berühmtesten Opernhäuser der Welt. Doch die Semperoper war und ist auch immer ein politischer Ort. Der Film sucht nach unentdeckten Spuren an einem Ort, der seit mehr als 175 Jahren glanzvolle Bühne und perfekte Inszenierung von Macht ist.

Revolutionär Gottfried Semper baut nicht nur die Oper, sondern auch eine der wehrhaftesten Barrikaden der Stadt. Er flieht 1849 aus Dresden und wird niemals wiederkehren. Nach einem verheerenden Brand wird die Semperoper wiederaufgebaut und zum Tempel und Symbol der deutschen Hochkultur. Und je mehr ihr Ruhm als glanzvolle, renommierte Bühne des Musiktheaters wächst, umso stärker sind die Bemühungen, diesen Ort politisch zu beanspruchen.

Anfang der 1920er-Jahre ist es die in Dresden gegründete "Deutsche Kunstgesellschaft", die gegen die "Entsittlichung, Entgöttlichung und Entnationalisierung" auch in der Semperoper zu Felde zieht. Und als am 7. November 1933 Fahnen und Bücher auf dem Dresdner Schlosshof brennen, stürmen Schauspieler und NS-Sympathisanten in der Semperoper die "Rigoletto"-Probe. Sie erklären den Chefdirigenten Fritz Busch für abgesetzt und vertreiben mit ihm alle jüdischen Kollegen. Erst 1998 wird man sich in der Semperoper symbolisch für die Vertreibung Fritz Buschs aus seinem Amt als Dresdner Generalmusikdirektor entschuldigen.

Nahezu jede öffentliche Kundgebung in Dresden beginnt heute vor der Kulisse der Semperoper. Hier wird auf der Klaviatur deutscher Geschichte gespielt. Ob im Kaiserreich, der Weimarer Republik, unter den Nationalsozialisten oder in der DDR, wer in der Semperoper in der ersten Loge saß, besaß nicht nur die Macht, sondern nutzte sie auch, um sie zu repräsentieren.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 20.09.2020 um 11:14 Uhr auf 3sat.

20.09.2020
11:14
Art:Dokumentation
Kategorie:Kultur
Themenbereich:Kultur allgemein
Erstsendung:04.02.2020 ARD/MDR