Renaissance der Malerinnen

Sofonisba Anguissola, Lavinia Fontana, Artemisia Gentileschi

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Sie waren die Künstlerheldinnen der Renaissance: Vor mehr als 400 Jahren verzauberten die italienischen Malerinnen Sofonisba Anguissola, Lavinia Fontana und Artemisia Gentileschi ihre kunstliebenden Zeitgenossen. Dennoch waren sie für lange Zeit aus dem Gedächtnis der Kunstwelt verdrängt. Jetzt werden die Alten Meisterinnen in großen Ausstellungen gefeiert.


Sofonisba Anguissola, Lavinia Fontana und Artemisia Gentileschi: Sie wurden im 16. Jahrhundert geboren, in einer Zeit, in der Frauen der Zugang zu Kunstakademien verwehrt war. Dennoch feierten sie glänzende Erfolge. Ihre Gemälde waren so begehrt wie die Bilder ihrer männlichen Kollegen. Die drei Künstlerinnen schafften es, die Konventionen ihrer Zeit zu durchbrechen und damit die Vorstellung, dass Frauen für künstlerische Berufe nicht geeignet wären. Nach ihrem Tod verschwanden sie für lange Zeit aus dem Gedächtnis der Kunstwelt. Jetzt rücken die drei Malerinnen der Renaissance mit großen Ausstellungen ins Licht der Öffentlichkeit.

Sofonisba Anguissola aus Cremona bewies schon früh ihr Talent: Ihre Porträts zeigen eine psychologische Tiefe, die selbst Michelangelo beeindruckte. Sie wurde Hofmalerin in Madrid, am Herrschersitz des spanischen Königs.

Ihre Kollegin Lavinia Fontana, Tochter des Malers Prospero Fontana, war der Liebling der Aristokratie und des Klerus: Sie malte riesige Altarbilder, der Papst saß für sie Modell.

Eine Generation später schrieb die römische Malerin Artemisia Gentileschi Kunstgeschichte: Nach einem spektakulären Vergewaltigungsprozess schuf sie mächtige Frauenakte, Märtyrerinnen in leuchtenden Farben, biblische Rächerinnen. Heute gelten Gentileschis Gemälde als Meisterwerke.

Erst im letzten Jahrhundert wurden die Malerinnen im Zuge der feministischen Bewegung wiederentdeckt. Heute erleben sie eine zweite Renaissance in den großen Museen Europas: Die Londoner National Gallery erwarb Artemisia Gentileschis "Selbstporträt als die heilige Katharina von Alexandria" für 4,2 Millionen Euro, der Prado in Madrid feierte mit den Alten Meisterinnen seine Jubiläumsschau.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 24.09.2020 um 02:20 Uhr auf arte.

24.09.2020
02:20
Livestream
Audio-Format:stereo
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Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Geschichte, Kunst, Gleichstellung
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24.09.2020 02:20 Uhr arte
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