Peter Handke - Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte

Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte

Quelle: Pressebild (tvdirekt)
Quelle: Pressebild (tvdirekt)

Viele seiner Buchtitel klingen wie die Titel aus einer Jukebox und wurden zu Losungen mehrerer Generationen von Lesern: "Publikumsbeschimpfung", "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter", "Wunschloses Unglück", "Der kurze Brief zum langen Abschied", "Das Gewicht der Welt". Kaum war er auf den Bestsellerlisten, kehrte er dem Rummel den Rücken.
Seit vielen Jahren lebt und arbeitet Peter Handke zurückgezogen in seinem Haus in einer Pariser Vorstadt, eine stiller, gastlicher, von Leben und Schreiben, Sprachlichem und Nicht-Sprachlichem aufgeladener Ort - "eine Rettung", wie Handke einmal sagte.


Viele seiner Buchtitel klingen wie die Titel aus einer Jukebox und wurden zu Losungen mehrerer Generationen von Leserinnen und Lesern: "Publikumsbeschimpfung", "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter", "Wunschloses Unglück", "Der kurze Brief zum langen Abschied", "Das Gewicht der Welt", "Immer noch Sturm". In den 1960ern zeigte Peter Handke als einer der Ersten, wie das geht: ein Schriftsteller als angry young man und Popstar des Literaturbetriebs, kompromisslos in seiner Sprache und der Vielfalt seines Schreibens. Kaum war er auf den Bestsellerlisten, kehrte er dem Rummel den Rücken. Er ging auf Reisen und immer nahm er seine Leserinnen und Leser mit in den Rhythmus seiner Sprache, in seine langen, schwingenden Sätze.
Seit vielen Jahren lebt und arbeitet Peter Handke zurückgezogen in seinem Haus in einer Pariser Vorstadt, eine stiller, gastlicher, von Leben und Schreiben, Sprachlichem und Nicht-Sprachlichem aufgeladener Ort - "eine Rettung", wie Handke einmal sagte. Hier beginnt der Film von Autorin Corinna Belz, von hier bricht Peter Handke auf zu seinen mal hoch konzentrierten, mal fast beiläufigen, immer aufmerksamen Erkundungen und Begegnungen. Peter Handkes genauer, freier Blick wird spürbar in seinen Texten, den Gesprächen, dem Kosmos seiner Notizbücher, den zahlreichen bisher unveröffentlichten Polaroids.
Nach ihrem vielfach preisgekrönten Kinoerfolg Gerhard Richter Painting (u. a. Deutscher Filmpreis - Bester Dokumentarfilm) hat Corinna Belz erneut einen unwiderstehlichen, klugen, im besten Sinn begeisternden Film geschaffen, der überraschende Einblicke in das Denken, die Arbeit und das Leben des Schriftstellers Peter Handke eröffnet.
Ein Film über das Schreiben, über die Wahrnehmung der Wirklichkeit und ihre Verwandlung in Kunst, über die Kunst des Erfindens - und nicht zuletzt über die großen, unverzichtbaren Fragen, die Peter Handke eindringlich und zuweilen unerwartet liebevoll stellt: "Was ist jetzt? Wie soll man leben?"

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 08.10.2020 um 23:15 Uhr auf SWR.

08.10.2020
23:15
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: nein
Logo-Event: nein
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Porträt/Biografie, Literatur
Alternative Ausstrahlungstermine:
08.10.2020 23:15 Uhr SWR
08.10.2020 23:15 Uhr SWR Rheinland-Pfalz
08.10.2020 23:15 Uhr SR Fernsehen