Zu Tisch... In der Camargue

Film von Alix François Meier
32min
Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

In der Camargue hat der Reisanbau eine lange Tradition. Positiver Nebeneffekt: Der Anbau von Reis entzieht dem Boden das Salz. So gedeihen hier auch Obst, Gemüse und Wein.

Eine besondere Spezialität der Camargue sind roter Reis und das Fleisch der halbwild lebenden Camargue-Stiere. Der Film stellt den Reisbauer Jacques Rosière und seine Familie vor, die die typischen Schmorgerichte der Region mit viel Liebe zubereitet.

Die einst vom Menschen bezwungene Moorlandschaft der Camargue westlich von Marseille gleicht einem Paradies. Dort zeigt sich die Provence von einer eher unbekannten Seite: Südlich von Arles teilt sich die Rhône in zwei Arme. Grüne, von kleinen Kanälen durchzogene Weiden prägen das Landschaftsbild. Dazwischen liegen Sümpfe und Seen. 400 Wasservogelarten bietet das Landschaftsschutzgebiet eine Heimat, wie zum Beispiel Flamingos.

Auf den großen Weiden leben neben den charakteristischen weißen Camargue-Pferden auch halbwilde Stiere. Das feuchte Schwemmland schafft hervorragende Bedingungen für den Obst- und Gemüseanbau. Besonders der Reisanbau hat eine lange Tradition. Auf seinen 200 Hektar Reisfeldern baut Jacques Rosière 15 verschiedene Sorten an. Er ist schon von Kindesbeinen an ein passionierter Reisbauer. Rosière liebt den Geruch seiner Reisfelder, der umgepflügten Erde - und er liebt die Tiere, die dort leben.

Zu Hause bereiten seine Frau Françoise und seine Tochter Marine eine "Grillade Saint-Gilloise" zu - ein Schmorgericht aus der Region, bei dem in Zwiebel, Knoblauch und Petersilie mariniertes Rindfleisch mit einem Anchovis-Kapern-Püree bestrichen und im Ofen gegart wird. Dazu gibt es Duftreis, zubereitet von Marine. Sie ist die amtierende Reiskönigin der Camargue.

Ihre Nachbarn, die Peytavins, sind Züchter von Camargue-Stieren. Sie nehmen regelmäßig an den "Course Camargaise" teil, einem unblutigen Stierrennen in Arenen der Umgebung. Dort messen sich junge Männer mit den massigen, wendigen Tieren, denen sie Bänder abreißen müssen, die zwischen ihren Hörnern befestigt sind. Nicht jeder Stier eignet sich für den in der Camargue angesehenen Sport.

Die Tiere, die sich nicht qualifizieren, landen im Kochtopf. Denn das Fleisch der halbwild lebenden Camargue-Stiere gilt als Delikatesse. Es ist fest, hat wenig Fett und einen leichten Wildgeschmack. 1996 wurde es durch eine kontrollierte Herkunftskennzeichnung geschützt. Françoise Peytavin kocht daraus am liebsten eine Gardiane, einen Viehhirtenschmortopf, für den sie das Fleisch 24 Stunden in Rotwein mariniert. Dazu gibt es den roten Reis der Camargue.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 30.11.2020 um 11:51 Uhr auf 3sat.

30.11.2020
11:51
Art:Dokumentation
Kategorie:Kultur
Themenbereich:Ernährung, Küche
Erstsendung:12.02.2012 ZDF/ARTE
Alternative Ausstrahlungstermine:
30.11.2020 11:51 Uhr 3sat