Versicherungsvertreter 2

Mehmet Göker macht weiter

Mehmet Göker räkelt sich zufrieden im Fahrersitz seines Porsche-Geländewagens. Rechts sieht man das türkisfarbene Wasser der Ägäis schimmern. Nein, er hat kein Problem damit, nicht mehr nach Deutschland zu können. Nur das "deutsche Kino, ´ne Currywurst und der Weihnachtsmarkt" würde ihm "abgehen".


Zufrieden räkelt sich Mehmet Göker im Fahrersitz seines Porsche-Geländewagens. Rechts sieht man die türkisfarbene Ägäis schimmern. Nein, er hat kein Problem damit, nicht mehr nach Deutschland zu können. Nur das "deutsche Kino, ´ne Currywurst und der Weihnachtsmarkt" würden ihm abgehen. Bald drei Jahre wird Mehmet Göker jetzt mit Internationalem Haftbefehl gesucht. Doch hier in der Westtürkei ist er sicher. Die Türkei liefert nicht an EU-Staaten aus. Und trotz Verfolgung tut er, was er immer getan hat: Er verkauft weiterhin private Krankenversicherungen an deutsche Kunden. Auch wenn Konzerne beteuern, sie würden wissentlich nicht mit Mehmet Göker zusammenarbeiten. Göker schaltet einfach einen Makler aus Deutschland dazwischen.

Früher war Göker sehr beliebt bei den Versicherungsvorständen. Er sorgte für Umsatz. Wie, war ihnen egal. Sie waren stolz, mit ihm zusammenarbeiten zu dürfen. Besonders die AXA und die Alte Leipziger/Hallesche. Deren Vertriebschef Kettnaker freut sich im Film, "die Gunst der ersten Nacht" mit Vertriebsgenie Göker gehabt zu haben, und will ihn auch noch in "25 Jahren" als "Flankenläufer weiter begleiten". Das zeigt neu aufgetauchtes Material von einer MEG-Firmenfeier, das 2008, nur ein Jahr vor der Insolvenz, gedreht wurde. Die MEG AG, einst zweitgrößter Vermittler von privaten Krankenversicherungen in Deutschland mit 1000 Mitarbeitern, ist längst pleite und schuldet den Versicherern Millionen. Doch noch immer sind junge Vertriebsmitarbeiter, nicht selten Migranten, fasziniert von Göker, an den sie wie an einen Guru glauben. Sie bewerben sich über Facebook und ziehen ins türkische Kusadasi, um an der Seite des Vertriebs-Messias das scheinbar leichte Geld zu verdienen. Die Ernüchterung kommt schnell.

Für Mehmet Göker wird die Luft dünner. Von Drehtermin zu Drehtermin wirkt er abgekämpfter. Staatsanwalt, Gläubiger und der Insolvenzverwalter sind ihm auf den Fersen. Die großen Versicherer werden nicht müde zu verkünden, nie wieder mit ihm Geschäfte machen zu wollen. Und er beteuert: Er sei unschuldig und alles andere als pleite.

Nach "Versicherungsvertreter - Die erstaunliche Karriere des Mehmet Göker" zeigt nun die 70-minütige Erstausstrahlung des Dokumentarfilms "Versicherungsvertreter 2 - Mehmet Göker macht weiter" intime Einblicke in die Welt der Versicherungsverkäufer und -optimierer - und was aus dem einstigen Musterschüler der Versicherungen wurde. Über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren ließ sich der per Haftbefehl gesuchte einstige Liebling der Versicherungen von Grimme-Preisträger Klaus Stern bei seinen Aktivitäten begleiten. Seit September 2012 wird Mehmet Göker mit internationalem Haftbefehl gesucht. Doch hier in der Westtürkei ist er sicher. Die Türkei liefert nicht an EU-Staaten aus. Und trotz Verfolgung tut Göker, was er immer getan hat: Er verkauft weiterhin private Krankenversicherungen an deutsche Kunden. Auch wenn Konzerne beteuern, sie würden wissentlich nicht mit Mehmet Göker zusammenarbeiten. Göker schaltet einfach einen Makler aus Deutschland dazwischen. Früher war Göker sehr beliebt bei den Versicherungsvorständen. Er sorgte für Umsatz. Wie, war ihnen egal. Sie waren stolz, mit ihm zusammenarbeiten zu dürfen. Besonders die AXA und die Alte Leipziger/Hallesche. Deren Vertriebschef Kettnaker freut sich in diesem Film: Er habe "die Gunst der ersten Nacht" mit Vertriebsgenie Göker gehabt und will ihn auch noch in "25 Jahren" als "Flankenläufer weiter begleiten". Das zeigt neu recherchiertes Material von einer MEG-Firmenfeier, das 2008, nur ein Jahr vor der Insolvenz, gedreht wurde.
Die MEG AG, gegründet von Göker und einst zweitgrößter Vermittler von privaten Krankenversicherungen in Deutschland mit 1.000 Mitarbeitern, ist längst pleite und schuldet den Versicherern Millionen. Doch noch immer sind junge Vertriebsmitarbeiter, nicht selten Migranten, fasziniert von Göker, an den sie wie an einen Guru glauben. Sie bewerben sich über Facebook und ziehen ins türkische Kusadasi, um an der Seite des "Vertriebs-Messias" das scheinbar leichte Geld zu verdienen. Die Ernüchterung kommt schnell. Für Mehmet Göker wird die Luft dünner. Von Drehtermin zu Drehtermin wirkt er abgekämpfter. Staatsanwalt, Gläubiger und der Insolvenzverwalter sind ihm auf den Fersen. Die großen Versicherer werden nicht müde zu verkünden, nie wieder mit ihm Geschäfte machen zu wollen. Und er beteuert, er sei unschuldig und alles andere als pleite.
Der Dokumentarfilm "Versicherungsvertreter 2. Mehmet Göker macht weiter" zeigt intime Einblicke in die Welt der Versicherungsverkäufer und -optimierer und was aus dem einstigen Musterschüler der Versicherungen geworden ist. Über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren ließ sich der per Haftbefehl gesuchte einstige "Liebling der Versicherungen" von Grimme-Preisträger Klaus Stern bei seinen Aktivitäten begleiten.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 04.03.2021 um 00:50 Uhr auf RBB.