Zug um Zug - Vom Leben auf schmaler Spur (4)

Quelle: ARD-Pressebild
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Östlich von Magdeburg, im kleinen Ort Magdeburgerforth, arbeiten mehrere Männer an ihrem Traum. Ehrenamtlich und meist am Wochenende in ihrer Freizeit. Sie wollen eine kleine Schmalspurbahn wieder zum Leben erwecken. Und dafür tuen die Eisenbahnfreunde vom Kleinbahnverein "Jerichower Land" alles. Sogar eine abenteuerliche Reise nach Rumänien planen sie, auf der Suche nach Ersatzteilen für eine alte Lok.
Aus der Luft ist die alte Trasse noch gut zu erkennen, auch wenn die meisten Schienen schon vor Jahrzehnten entfernt worden sind. Sie ging von Burg nach Ziesar und von Ziesar über Loburg nach Gommern. Mit allen Nebenstrecken brachte es die kleine Bahn auf 102 Streckenkilometer.
1965 endete vorerst die Geschichte. Omnibusse übernahmen den Personenverkehr und LKW transportierten von nun an Getreide und Rüben. Die alten Dampfloks waren nicht mehr effektiv und landeten auf dem Abstellgleis.
Seit Jahren kämpfen Eisenbahnfans aus Magdeburg, Potsdam und dem Jerichower Land darum, dass die Kleinbahn nicht in Vergessenheit gerät. Ihr Hauptquartiert ist der hübsche alte Bahnhof im kleinen Ort Magdeburgerforth. Von hier aus sind sie immerhin 800 Meter in die eine und 500 Meter in die andere Richtung vorgestoßen.
Das reicht sogar, um an einigen Wochenenden im Jahr mit einer kleinen Diesellok wieder den Fahrbetrieb aufzunehmen. Ingo und Carsten vom Verein tauschen dann Arbeitsklamotten und Warnwesten gegen historische Bahnuniformen und leben die gute alte Zeit. Sie geben Signale, rufen "Alles einsteigen" und "Zurückbleiben an der Bahnsteigkante".
Aber perfekt ist die Illusion erst, wenn wieder eine Dampflok auf den 750 mm schmalen Gleisen schnauft. Und seit der Verein zum Schrottpreis eine Henschel-Lok, Baujahr 1922, kaufen konnte, sind sie alle wie elektrisiert. Es ist das größte Projekt ihrer Vereinsgeschichte. Vielleicht sogar eine Nummer zu groß.
Nicht wenige warnen, wie Manfred und Richard, die Sache doch lieber auf Eis zu legen. Denn eine Dampflok besteht aus über tausend Einzelteilen und verschlingt bei der Sanierung enorme Kosten. Aber Ingo und Carsten haben sich in den Kopf gesetzt, dass zum letzten Bahnhofsfest des Jahres wieder eine Dampflok fährt. Werden die Eisenbahnfreunde das schaffen?
Nachdem Ingo und Carsten vom Kleinbahnverein "Jerichower Land" mit der Holzfällerbahn in den Karpaten entgleist waren, muss nun eine Lösung her. Ihre Aktion, die alten Pläne und wichtige Ersatzteile für die Dampflok "Emma" in Rumänien zu finden, darf nicht gefährdet werden.
Zuhause stellt Benjamin seinen Videoclip für einen weltweiten Spendenaufruf zu "Emmas" Rettung fertig. Derweil überlegen Manfred und Richard, die übrigens immer gegen die Rumänienreise waren, eine Draisine nach rumänischem Vorbild zu bauen. Ingo und Carsten hatten Fotos aus den Karpaten geschickt, die schrottreife Autos als umgebaute Schienenfahrzeuge zeigen.
Als rettender Engel erscheint Mike vom Kleinbahnverein Schönheide im Erzgebirge. Er bringt dringend benötigte Altschwellen, damit die Freunde vom Kleinbahnverein in Mageburgerforth endlich weiter Gleise verlegen können. Vielleicht kann Mike fürs Bahnhofsfest sogar eine echte Dampflok auftreiben, wenn die Rumänienmission von Carsten und Ingo scheitern sollte.
Aber wie käme die Lok aus dem Erzgebirge nach Magdeburgerforth?

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 25.02.2021 um 19:50 Uhr auf MDR.

25.02.2021
19:50
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Alternative Ausstrahlungstermine:
25.02.2021 19:50 Uhr MDR
28.03.2019 19:50 Uhr MDR