Flüsse des Lichts

Rio Guadalquivir

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Maurische Eroberer gaben ihm den Namen "großer Fluss", obwohl der Guadalquivir mit seinen 657 Kilometern Länge eigentlich nur der fünftlängste Fluss Spaniens ist. Dies mag daran liegen, dass er als Lebensader Andalusiens gilt. Von seiner Quelle im wildromantischen Cazorla-Gebirge fließt er durch endlose Olivenplantagen und sichert deren Bewässerung. Auch die Stadt Córdoba ist auf das kühle Nass des Guadalquivir angewiesen. Beim traditionellen Blumenfest wetteifern die Bürger um den Titel des schönsten Hofgartens. Araceli Lopez' Hof gehört dabei zu den Favoriten.
Besonders die Römer beuteten die Erzgruben in den Uferbergen aus. Eine monumentale Tempelanlage erhebt sich über menschenleerem Waldgebiet. Archäologe Gregor Schattner gräbt mit seinem Team in den Ruinen von Munigua.
Der Fluss ist bis Sevilla für Seeschiffe befahrbar, obwohl die Stadt noch 100 Kilometer vom Meer entfernt liegt. Die Einwohner zelebrieren christliche Feiertage wie die Karwoche mit großer Hingabe. Eine der ältesten Kerzenfabriken des Landes liefert alljährlich Tausende Kerzen für die Prozessionen. Auf dem Weg zur Mündung durchfließt der Guadalquivir den Nationalpark Coto de Doñana und bietet unzähligen Tierarten einen geschützten Lebensraum. Wo Fluss- und Meerwasser aufeinandertreffen, ist es mit dem Schutz vorbei. Eine große Fangflotte fischt täglich Krabben und Fische aus dem Wasser. Nachschub für die Spezialitätenlokale in der Hafenstadt Sanlúcar de Barrameda. Hier an der Mündung lässt sich der prächtige Sonnenuntergang bewundern, während die Flussfähre für die Nacht vor Anker geht.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 26.02.2021 um 17:50 Uhr auf arte.