Lebenswege - Drei Generationen. Drei Familien. Neun Frauen

Als Irmgard Nichniewitz nach über 70 Jahren zurückkehrt an den Ort, an dem sie als Kleinkind abgegeben wurde, in ein Kinderheim nach Waldenau, zittert sie am ganzen Körper. Bis heute weiß sie nicht, wer sie weggegeben hat und vor allem, warum. Erinnerungen kommen wieder hoch - das meiste hatte sie verdrängt und eines geschworen: Immer für ihre Kinder, Enkelkinder und mittlerweile auch Urenkelkinder da zu sein.
Die 89-jährige Margrid Wieduwilt kann sich dagegen noch genau an ihre Jugend erinnern. Sie erlebte nicht nur die Bombennacht in Lübeck, sondern setzte auch alles daran, nach dem Krieg studieren zu können. Als eine von ganz wenigen Frauen damals. Bildung - für sie der Schlüssel zu einem besseren Leben. Bis heute lebt sie den nächsten Generationen vor, wie lebenslanges Lernen funktionieren kann.
Sibylle Schmeichel erfuhr die ganze Einengung des DDR-Regimes. Sie durfte weder ihren Berufswunsch verwirklichen noch ihr Haus behalten. Nach der Wende kämpfte sie sich das meiste zurück - und erfreut sich heute daran, wenn Kinder und Enkel nicht allzu sehr kämpfen müssen, sondern die Freiheit der Demokratie genieß können.
Drei Frauen, die durch ihre Erfahrungen und Erlebnisse stark wurden. Eine Stärke, die sie an ihre Töchter weitergeben konnten. Und die wiederum an ihre Töchter.
Großmütter, Mütter, Töchter - wir haben drei Familien begleitet - drei Generationen Frauen - alle aufgewachsen hier im Norden.
Was hat sie geprägt? Um was mussten oder müssen sie kämpfen? Wie sehr spielte oder spielt ihr Geschlecht eine Rolle? Welche Ziele hatten sie und was denken sie über die jeweils anderen Generationen?
Drei Familiengeschichten, die vor allem eines eint: Das emotionale Band dreier Generationen - eine lebenslange Verbundenheit!

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 04.03.2021 um 06:35 Uhr auf NDR.