Das Mafia-Paradies - Kuba vor der Revolution von 1959

Bosse der italo-amerikanischen "Cosa Nostra" wie Lucky Luciano oder Santo Trafficante sowie der Chef der jüdisch-amerikanischen "Kosher Nostra", Meyer Lansky, konnten sich unter Batista im kubanischen Staatsapparat einnisten und Havanna in die Weltstadt des Glückspiels, des Drogen- und Waffenhandels, der Geldwäsche und der Prostitution verwandeln. Kuba wurde, sagt der US-amerikanische Politologe Karl E. Meyer, "zum Bordell der USA": Hunderttausende Amerikaner wurden mit Billigflügen in die Spielcasinos, Cabarets, Porno-Kinos und in die mit Drogen und Prostituierten versorgten Nobelhotels geschleust und dort ausgenommen. Die Millionengewinne verschwanden in den Taschen der US-Mafia und des Batista-Clans, die Landbevölkerung dagegen hungerte. Widerstand gegen das Regime und seine Mafia-Komplizen wurde vom staatlichen Repressionsapparat brutal bekämpft. Trotzdem gelang es den Revolutionären schließlich, mit dem wachsenden Rückhalt der Kubaner zum Jahreswechsel 1958/59 die Macht auf der Insel zu übernehmen. Auf Kuba hatte die Mafia ihren Traum vom eigenen Staat fast verwirklicht - und nirgendwo ist sie tiefer gestürzt und entschiedener davon gejagt worden als auf Kuba. Durch außergewöhnliches Filmmaterial und Erlebnisberichte von Zeitzeugen aus den 50er Jahren lässt die Dokumentation von Bernhard Pfletschinger und Hans-Peter Weymar die gleichermaßen schillernde und brutale Zeit wiederaufleben - und zeigt damit, vor welchem Hintergrund die kubanische Revolution stattfand.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 05.12.2021 um 01:20 Uhr auf tagesschau24.