Schätze der Welt - Erbe der Menschheit

Eine feste Burg - Gwynedd und Carcassonne - Großbritannien, Frankreich

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Gwynedd - eine raue Region im Norden von Wales, die seit Jahrhunderten von kleinen Adelsgeschlechtern regiert wurde - bis der englische König Edward I. im Jahr 1277 das Land unter seine Herrschaft brachte. Innerhalb von neun Jahren errichtete Edward neun neue Burgen in Nordwales und ließ zahlreiche andere restaurieren oder erweitern, um seinen Herrschaftsbereich zu sichern. Der Film erzählt die Geschichte der Burg von Conwy, die er 1283 als Erstes errichtete. Danach folgten Cearnarfon und Harlech. Die letzte seiner Burgen entstand auf der Insel Anglesey: Zwischen Festland und Insel baut er an der Meerenge Beaumaris, die seine Schönste werden sollte.
Sein Baumeister James St. George, der führende Architekt von Verteidigungsanlagen, war verantwortlich für die herausragenden Konstruktionen der mittelalterlichen Bauten, die einzigartig für Großbritannien waren und sind. Jede der Burgen - alle in Meeresnähe gelegen - sind in ihrer Verschiedenartigkeit Denkmäler der Baukunst ihrer Epoche, aber auch Insignien der englischen Herrschaft in Wales.
Als Walt Disney Carcassonne besuchte, war er von dieser mittelalterlichen Festungsstadt derart begeistert, dass er sie als Vorlage für seinen Film "Schneewittchen" nahm. Tatsächlich zeigt sich Carcassonne, im Süden Frankreichs zwischen Montpellier und Toulouse gelegen, mit seinen schmalen Gassen dem Besucher heute so, wie der sich eine mittelalterliche Festung vorstellt. Der Film erzählt die Geschichte der Stadt aus der Sicht einer eng mit der Stadt verbundenen Legendenfigur, der Dame Carcas, von der die Stadt angeblich ihren Namen hat. Als Karl der Große nämlich nach erfolgloser Belagerung abzog, habe die in Liebe entbrannte Carcas hinter ihm her läuten lassen, um ihn zur Umkehr und zum Bleiben zu bewegen, was dem Kaiser von einem Knappen mit den Worten "Carcas sonne" gemeldet worden sei. Davor hatte Dame Carcas diesen Abzug allerdings durch eine List erst veranlasst, indem sie das allerletzte Schwein, das nach der fünfjährigen Belagerung noch übrig war, mit dem allerletzten Getreide vollstopfte und das so gemästete Tier dem Kaiser direkt vor die Füße warf. Den brachte das platzende Schwein zu der Überzeugung, bei den offenbar unerschöpflichen Nahrungsreserven sei eine weitere Belagerung der Stadt sinnlos. Die wertvollsten Natur- und Kulturdenkmäler der Welt schützt die UNESCO seit 1972 als "Erbe der Menschheit". Die Fernsehreihe "Schätze der Welt" erzählt von diesen Orten in eindrucksvollen Bildern.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 05.12.2021 um 06:00 Uhr auf SR.