Kuba im globalen Spiel (1/2)

Kämpfer

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

„Kuba im globalen Spiel“ handelt von dem unglaublichen diplomatischen Abenteuer der Kubanischen Revolution - von ihren Anfängen bis heute. In der zweiteiligen Dokumentation kommen zahlreiche Zeitzeugen zu Wort, welche die Revolution unterstützten oder bekämpften: führende Politiker, Minister, Geheimdienstmitarbeiter und Diplomaten aus Kuba, den USA und Russland. Sie gewähren Einblicke in die geheimen Verhandlungen von damals und zeigen, wie die kleine Karibikinsel die Weltordnung auf den Kopf zu stellen versuchte.
Erste Folge: 1959: In Kuba kommt Fidel Castro an die Macht. Der nur wenige Kilometer von der US-amerikanischen Küste entfernte Inselstaat wird zum strategischen Brennpunkt im Kalten Krieg. Kuba muss sich einerseits der feindlichen Haltung der USA erwehren und ist andererseits auf die bisweilen lästige Hilfe der UdSSR angewiesen. Doch das Land möchte mehr sein als eine Schachfigur im Konflikt der Großmächte, es stärkt Freiheitsbewegungen in Algerien, Bolivien und Angola und findet seine eigene Rolle im globalen Spiel.
Kubas Ziel war von Anbeginn an die Weltrevolution: Fidel Castro und Che Guevara wollten das Land zum Vorreiter nationaler und antiimperialistischer Freiheitsbewegungen in Afrika und Lateinamerika machen. Doch zunächst geriet Kuba zwischen die Fronten zweier Großmächte. Es musste sich gegen die von der CIA angezettelten Angriffe der USA wehren, die in der gescheiterten Invasion in der Schweinebucht kulminierten, und willigte in die Stationierung sowjetischer Mittelstreckenraketen auf Kuba ein, was die Welt an den Rand eines Atomkrieges brachte. Als die UdSSR die Raketen abzog, ohne Castro davon zu unterrichten, kehrte Kuba dem Ost-West-Konflikt den Rücken und fand seinen eigenen Weg in der Bewegung der blockfreien Staaten.
Das Land stärkte Freiheitsbewegungen in der ganzen Welt, unterstützte Revolutionsführer Ahmed Ben Bella in Algerien, entsandte Truppen in den Kongo und Guerillakämpfer nach Bolivien. Getreu Che Guevaras Manifest „Schaffen wir zwei, drei, viele Vietnam“ war der kleine Staat einfach überall präsent. In Angola erzielte das internationale Engagement Kubas seinen schönsten Erfolg: Der Militäreinsatz dort beschleunigte den Niedergang des Apartheidregimes in Südafrika. Doch als die UdSSR zusammenbrach, gerieten auch Kubas Visionen von der Weltrevolution ins Wanken.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 03.12.2021 um 09:30 Uhr auf arte.