Re: Faire Wolle

Neue Wege in der Textilindustrie

Quelle: ARD-Pressebild
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Schafswolle kommt meist vom anderen Ende der Welt: aus Neuseeland oder Australien. Das ist nicht gut fürs Klima. Hinzu kommen oft schlechte Haltungsbedingungen. Dabei gibt es gute Alternativen. Die naheliegendste: Wolle von heimischen Schafen. Sie landet wegen der schlechten Infrastruktur und hoher Produktionskosten in Deutschland allerdings meist auf dem Müll. Während Wolle aus regionaler Produktion wiederentdeckt wird, gehen erfinderische Köpfe an ganz neue Fasern.
Warum nicht Strickmode aus Hundehaaren herstellen? Das dachte sich Modedesignerin Ann Cathrin Schönrock und gründete zusammen mit Textilingenieurin Franziska Uhl die Marke Chiengora. „Das ist ja das Verrückte eigentlich, dass wir dieses super hochwertige Material vor der Haustür haben und wegwerfen,” findet Uhl. Die beiden jungen Unternehmerinnen aus Berlin lassen Hundehaare zu hochwertigem Garn verarbeiten.
Auch in den Labors der Hochschulen arbeiten Forschende an den Fasern von morgen. Gemeinsam mit ihren Studierenden tüftelt Maike Rabe, die Leiterin des Forschungsinstituts für Textil und Bekleidung an der Hochschule Niederrhein, an Pflanzenresten, die sich zur nachhaltigen Produktion von Textilien eignen. Gerade testen sie, wie sich aus Ananasblättern flauschige Garne herstellen lassen.
Einen anderen Weg geht das kleine Label „Raincloud & Sage“ aus Marburg. Gründerin Ruth Werwai und ihr Geschäftspartner Marten Wellbrock wollen die Wolle der sechs Millionen heimischen Schafe wieder marktfähig machen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 03.12.2021 um 19:40 Uhr auf arte.

03.12.2021
19:40
Livestream
Alternative Ausstrahlungstermine:
06.12.2021 12:15 Uhr arte
03.12.2021 19:40 Uhr arte