Sakrale Bauwerke

Von außen sind Synagogen nicht leicht zu erkennen - weder anhand ihrer Größe noch ihrer Gestalt. Doch verbindet diese heiligen Stätten eine ebenso bemerkenswerte wie tragische Geschichte, die über 3.000 Jahre zurückreicht. Es ist die Geschichte des jüdischen Volkes, das nicht nur im Heiligen Land seine Gebete verrichtet, sondern in aller Welt. Als Spiegel der wechselvollen Geschichte der Juden haben nur wenige ihrer Kultstätten die Vergangenheit überlebt. Ihre Sakralbauten mussten unscheinbar wirken, und mit der Umgebung verschmelzen. Bei den Synagogen der Insel Djerba in Tunesien finden sich zum Beispiel Bauelemente von Moscheen wieder. Im Ghetto von Venedig weist angesichts der schlichten Außenfassaden nichts auf die üppig ausgeschmückten Innenräume der Synagogen hin. Auf der Iberischen Halbinsel wurden während der Inquisition fast alle Synagogen zerstört. Diejenigen, die die Zerstörung überstanden haben, sind außergewöhnlich schön. Während des Zweiten Weltkriegs wurde ein Großteil aller jüdischen Sakralbauten in Europa dem Erdboden gleichgemacht. Die Große Synagoge in Budapest ist eines der wenigen Gebetshäuser, das der Zerstörungswut entgangen ist. Viele Juden fanden Zuflucht in der Neuen Welt. Dort entstanden Synagogen, die von einem neu gewonnenen Selbstbewusstsein zeugen. Man war stolz, wieder am Leben teilnehmen zu dürfen.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 26.06.2022 um 04:30 Uhr auf ServusTV.