Re: Krabbenfischer mit Gegenwind

Ein Berufsstand kämpft ums Überleben

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Der Jungfischer Mike Maalstedt ist verzweifelt, weil er seinen Betrieb im Dorf Spieka-Neufeld bei Bremerhaven kaum mehr halten kann. Alle seine Krabbenfischerkollegen an der deutschen Nordseeküste stecken in einer tiefen wirtschaftlichen Krise, weil die Preise für Nordseekrabben gerade auch während der Corona-Zeit stetig gefallen sind. Nun steigen auch noch die Dieselpreise.
Sein Kollege Olaf kämpft ebenfalls gegen den Untergang seines Berufstands, engagiert sich in der Erzeugergemeinschaft und versucht, die Lage der deutschen Krabbenfischer gegenüber der mächtigen Konkurrenz der niederländischen Fischer zu verbessern, die mit größeren Schiffen höhere Fangquoten erreichen. Die Niederländer besitzen zudem das Vermarktungsmonopol für die Nordseekrabben, weil sie diese in ihren Schälwerken in Marokko billig schälen lassen und trotz niedriger Marktpreise europaweit gute Gewinne einfahren.
Hoffnung, dass sich an der Abhängigkeit von den Großhändlern endlich etwas ändern könnte, hegt die friesische Ingenieurin Christin Klever - sie ist selbst Tochter eines Krabbenfischers und arbeitet an der Optimierung einer selbst erfundenen Krabbenschälmaschine, die die deutschen Fischer unabhängig vom Preisdiktat der holländischen Monopolisten und ihren Schälwerken in Marokko machen könnte. Die Schalentiere sollen in Zukunft vor Ort gepult und regional vermarktet werden. So könnte ein ganzer Berufstand gerettet werden.
Nah dran, authentisch, echt – der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht Re: in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 01.07.2022 um 05:40 Uhr auf arte.