The King - Elvis und der amerikanische Traum

USA /Deutschland 2017

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Ein musikalisches Roadmovie, das quer durch Amerika führt: 40 Jahre nach dem Tod von Elvis Presley reist der vielfach ausgezeichnete Autor und Regisseur Eugene Jarecki in dem alten Rolls-Royce von Elvis Presley dessen Lebensstationen ab: von Tupelo und Memphis nach Nashville, von Bad Nauheim über New York und Hollywood nach Las Vegas.
"Die einfühlsamste und umfassendste Darstellung von Elvis, die jemals gedreht wurde", schreibt "IndieWire". Der US-amerikanische Kommentator James Carville sagt in dem Dokumentarfilm: "Jemand hat mal gesagt, wenn Mike Tyson dich trifft, danach bist du nicht mehr derselbe. So ist es Amerika mit Elvis gegangen."
Es ist eine Reise durch Amerika an einem kritischen Wendepunkt seiner Geschichte, denn Donald Trump zieht als US-Präsident ins Weiße Haus in Washington ein. Ist das der neue amerikanische Traum oder der ultimative Albtraum?
Prominente wie Ethan Hawke, Emmylou Harris, James Carville, Alec Baldwin, Van Jones, Chuck D und Ashton Kutcher sowie unbekannte US-Bürger machen sich auf der Reise Gedanken über ihr Amerika. Sie sprechen über ihr Land, wo es hinsteuert und über Elvis, der wie kein anderer den amerikanischen Traum verkörpert. "Das kulturelle, militärische und wirtschaftliche Weltmachtstreben der USA hat das letzte Jahrhundert bestimmt und im Mittelpunkt all dessen steht Elvis Presley", erklärt Autor Van Jones.
"The King - Elvis und der amerikanische Traum" ist zugleich politische Bestandsaufnahme eines zerrissenen Landes und kulturelles Porträt. Ein Roadmovie mit viel Musik. Elvis, der einfache junge Mann vom Land, wird zum ersten globalen Superstar und geht einsam zugrunde an einem Giftcocktail von Geldgier, Drogen und Machthunger. Die Weltmacht USA hat die Demokratie scheinbar dem Kapital überschrieben, eine nationale Drogenkrise und einen Milliardär als Präsident, der zuweilen auftritt wie ein Monarch und Amerikas Freunde verprellt.
Der Kanadier Mike Myers erzählt, Kanada und Amerika hätten die gleiche Mutter, England. Aber die Amerikaner sind von zu Hause ausgerissen und Filmstars geworden. "Amerika hat sich ja ein tolles Leitbild zusammengebastelt, nämlich die weltweiten Hüter der Demokratie zu sein. Kanada steht für Frieden und eine ordentliche Regierung. Nicht so sexy. Aber wenn man sich heute umsieht, wird es das irgendwie schon", so Mike Myers. "Wir sind aufgebläht, drogenabhängig, hängen unserer Legende nach. Elvis verlor nicht nur seine Majestät, er verlor den Glauben, genau wie wir", schreibt Owen Gleiberman in "Variety".
Der alte Rolls-Royce von Elvis ist zu einem rollenden Film- und Musikstudio umgerüstet, bietet auf der Reise reichlich Gesprächsstoff, ist Bühne für Musikgigs und gibt auch mal den Geist auf. Mit Musik von John Hiatt, EmiSunshine and the Rain, Immortal Technique, Mary Gauthier und vielen mehr.
Die ausführenden Produzenten sind Steven Soderbergh, Errol Morris und Rosanne Cash. "Es ist der beste Film darüber, wie wir verdammt nochmal heute hier angekommen sind. Und mehr, viel mehr", schreibt US-Filmkritiker David Ehrlich.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 11.08.2022 um 23:40 Uhr auf SWR.