Die Macht der Superreichen

Von Tech-Enthusiasten bewundert, von Verschwörungstheoretikern verteufelt: Mit Microsoft revolutioniert Bill Gates die Gesellschaft und wird zeitweise zum reichsten Mann der Welt. Vom skrupellosen Monopolisten zum freigiebigen Philanthropen. Mit Computersoftware dominiert er die digitale Sphäre, dann prägt er die Weltgesundheit. Kaum jemand hat das 21. Jahrhundert geformt wie Bill Gates. Bill Gates ist einer der ersten Computer-Nerds überhaupt. Schon als Schüler verschreibt er sich dem Programmieren - in einer Zeit, in der die ersten Vorgänger der späteren PCs gerade erst auf den Markt kommen. Mit nur 19 Jahren gründet er das Unternehmen, das die Welt erobern wird: Microsoft. Überdurchschnittliche Intelligenz, ein rigides Arbeitsethos und Geschäftssinn bringen Bill Gates nach ganz oben: Schon mit 31 Jahren ist er Milliardär. Als Geschäftsmann ist er ein rücksichtsloser Monopolist: Wettbewerber drängt er unerbittlich vom Markt und findet nur in Steve Jobs einen ernsthaften Konkurrenten, der mit Apple neben ihm bestehen kann. Als die amerikanische Kartellbehörde, die mit der technischen Entwicklung kaum Schritt halten kann, aufmerksam wird, ist es zu spät: Microsoft hat ein Monopol. Das Betriebssystem Windows findet sich auf 73 Prozent aller Computer, doch die Struktur des Betriebssystems ist ein wohlgehütetes Geheimnis. Als die öffentliche Meinung wegen seines gnadenlosen Geschäftsgebarens kippt, zieht sich Gates aus der Unternehmensführung zurück. Mit seiner damaligen Ehefrau Melinda gründet er die "Bill & Melinda Gates Foundation". Ihr Ziel: die Gesundheitsversorgung von Menschen weltweit zu verbessern. Mit einem Stiftungsvermögen von etwa 50 Milliarden Dollar ist sie die größte private Stiftung der Welt - und dementsprechend einflussreich. Das ruft Kritiker auf den Plan, die behaupten, Bill Gates kontrolliere die Weltgesundheit. Denn Gates ist nicht nur ein Mäzen, der fleißig spendet, sondern er will auch bestimmen, wofür das Geld der Stiftung ausgegeben wird. Im Lichte der Coronapandemie gerät er zunehmend in die Kritik. Verschwörungstheoretiker erklären ihn zum Superschurken, aber auch seriösere Stimmen äußern ihre Sorgen: Hat Bill Gates durch seine Stiftung zu viel Macht? Verfolgt er vielleicht nicht nur selbstlose Ziele? Kontrolliert er heute die Weltgesundheit wie einst den Computermarkt? Superreiche prägen die Geschichte seit Jahrhunderten. Sie finanzieren Innovation, Kunst und Kriege. Ihre Lebensgeschichten erzählen von Macht, Intrigen und Skandalen - so macht Geld Geschichte.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 24.09.2022 um 04:45 Uhr auf ZDFinfo.