Baumkängurus im australischen Regenwald

Australien 2021

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Die Atherton Tablelands in Australien, ein Hochland südwestlich von Cairns: Obwohl wir hier in den Tropen sind, herrscht, der Höhe sei Dank, ein gemäßigtes Klima. Die Region liegt 600 bis 900 Meter über dem Meeresspiegel und ist der letzte Rückzugsort des Lumholtz-Baumkängurus, dem größten baumbewohnenden Säugetier Australiens. In den tropischen Regen- und Eukalyptuswäldern fühlt sich das scheue Tier besonders wohl. Es wird jedoch intensiv bejagt und sein Lebensraum wird immer kleiner, so dass es mittlerweile vom Aussterben bedroht ist. Baumkängurus können nur selten in ihrem natürlichen Umfeld beobachtet werden. Die Dokumentation gibt Einblick in das Leben einer Baumkängurumutter und ihres Babys, die zurückgezogen in den australischen Wäldern leben.
Obwohl das nachtaktive Baumkänguru sich auch am Boden äußerst flink fortbewegt, verbringt es 99 Prozent seiner Zeit in den Baumkronen. Es kann zwischen Ästen bis zu sechs Meter weit springen und nutzt dabei seinen langen Schwanz zum Ausbalancieren und Steuern. Bei Gefahr kann es sich aus einer Höhe von 15 bis 18 Metern in die Tiefe fallenlassen, ohne sich zu verletzen.
Die Dokumentation begleitet eine Mutter und ihr Junges während dessen ersten zwei Lebensjahren. Das Baby kommt blind und nackt auf die Welt und versteckt sich anfangs im Beutel der Mutter. Doch bald schon macht das Jungtier die höchsten Bäume Australiens unsicher.
Baumkängurus ernähren sich von Blättern, Blumen und Früchten, die im Überfluss vorhanden sind. Die Tiere können aber recht wählerisch sein und nehmen für die besten Blätter auch mal einen langen Weg auf sich. Die Hurrikansaison bringt extreme Wetterbedingungen mit tagelangem heftigem Wind und sintflutartigen Regenschauern. Die Kängurus suchen sich aber keinen Unterschlupf, sondern rollen sich in den Baumkronen zusammen und warten darauf, dass der Himmel sich wieder lichtet. Die Mütter beschützen ihren Nachwuchs vor Fressfeinden wie Pythons, Dingos und verwilderten Haushunden.
Aber die Dokumentation befasst sich nicht nur mit den Beuteltieren, sondern gewährt auch Einblick in die große Artenvielfalt ihres Lebensraums: von migrierenden Fledermäusen über Pythons, die mit Hilfe von Infrarotstrahlung Beutetiere aufspüren, bis zu einer Vielfalt von Vogelarten. Einige üben bis zu sieben Jahre lang, um mit ihren Tanzkünsten ein Weibchen zu verführen; andere beeindrucken, indem sie aus kleinen Zweigen einen mannshohen Turm bauen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 25.10.2022 um 16:10 Uhr auf arte.