War Photographer

2001

Der Film War Photographer von Produzent und Regisseur Christian Frei aus dem Jahr 2001 begleitet den Kriegsfotografen James Nachtwey zwei Jahre lang bei seiner Arbeit in Krisenregionen dieser Erde. Neben der Arbeit vor Ort enthält der Film zurückhaltende und wortkarge Interviews mit Nachtwey, in denen er über seine Arbeit, seine Ideale und die gefährliche Arbeit auch seiner Kollegen spricht. Über den Film verteilt, geben Reporter und Redakteure die mit ihm zusammenarbeiten, Interviews zur Arbeit und Person Nachtweys.

Quelle: Wikipedia(deutsch)
Rezension zu War Photographer
Thomas Schneider
Dr. Kay Hoffmann
Filmpublizist und wissenschaftlicher Leiter im Haus des Dokumentarfilms

Eine Reise zu den Konflikten und Kriegen der Welt, zu Trauer, Tod und furchtbarem Elend. Ob nun im Kosovo, Ruanda, Südafrika, Jakarta oder dem Nahen Osten. Der Schweizer Filmemacher Christian Frei begleitet in seinem Dokumentarfilm aus dem Jahr 2001 den international anerkannten und mehrfach ausgezeichneten Kriegsfotografen James Nachtwey bei seiner Arbeit rund um die Welt. Schlüssel für den Film sind zwei Mikrokameras, die von Swiss Effects konstruiert wurden. Die eine nimmt von vorne auf
und zeigt die Kamera und den Fotografen in den zum Teil gefährlichen Situationen, die andere zeigt den Blick des Fotografen auf die Wirklichkeit und den Moment, wenn er auslöst. Diese Position erlaubt quasi, ihm bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Fotos vom Vietnamkrieg haben Nachtweys Berufswahl bestimmt; er arbeitet seit 1980 als freier Fotograf für Magazine und Agenturen. Als »alter Hase« sei er extrem gefährdet, da er sich für unverwundbar halte, sagt ein Reporter im Film. 2003 wird er im
Irak verwundet. Nachtwey selbst sagt zu seiner Aufgabe: »Meiner Meinung nach ist ein Fotograf ein Medium, durch das Bilder hindurchgeleitet werden. (…) Wir sind das erste Bindeglied zwischen der Welt da draußen und der Realität, in dieser Kette von Ereignissen, die man als Journalismus bezeichnet.« Dies macht den Film, der für den Oscar nominiert war und 16 internationale Preise gewann, so spannend.

Frei begleitet den gesamten Prozess des Entstehens und Präsentieren seiner Fotos: Von der Aufnahme, über die Entwicklung bis zu den Diskussionen in den Redaktionen und zur Ausstellung in der Galerie. Eine Szene zeigt die Gestaltung von Bildern in vor-digitaler Zeit durch Belichtung. Wesentlich wichtiger ist das Verhältnis von Nachtwey zu seinen Protagonisten, die er mit Respekt behandelt, und denen er auch nah kommt. Selbst im größten Chaos hat er eine ruhige, zurückhaltende Art, spricht mit leiser Stimme. Er ist sich der Macht der Bilder bewusst, was ihn für Filmregisseur Christian Frei zu keinem einfachen Protagonisten machte. »War Photographer« verzichtet auf jeglichen Kommentar, unterlegt die Bilder aber mit Selbstreflexionen des Fotografen und Interviews, mit Nachtwey und Weggefährten in den Redaktionen wie Stern, Spiegel und Geo. Daneben spielen die Fotos selbst eine große Rolle. Die ruhige, unaufgeregte Musik von Eleni Karaindrou, Arvo Pärt und David Darling weckt Empathie für das Gezeigte. Christian Frei hat diese Arbeitsweise einmal so beschrieben: »Ich mute in meinen Filmen den Zuschauerinnen und Zuschauern die Ambivalenzen und Komplexitäten zu. Ich stehe dazu. Gleichzeitig möchte ich großes Gefühlskino machen.« 

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Kinostart:Oktober 2001
11.07.2002 in Deutschland
weitere Titel:
War Photographer
عکاس جنگfa
Военный фотограф
Ռազմական լուսանկարիչhy
مصور الحرب arz
戰地攝影師zh
戦争写真家
Genre:Dokumentarfilm
Herstellungsland:Schweiz
Originalsprache:Deutsch, Englisch
Farbe:Farbe
Verleih:Netflix
Regie:Christian Frei
Schnitt:Christian Frei
Musik:Eleni Karaindrou
Produzent:Christian Frei
Darsteller:James Nachtwey
Christiane Amanpour
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Rezensionen:

2004
Peabody Awards
Peabody Award
Gewinner
2004
News & Documentary Emmy Awards
Emmy
Outstanding Individual Achievement in a Craft: Cinematography
Nominiert
2003
Adolf Grimme Awards, Germany
Special Prize of the Ministry for Development, Culture and Sports
Gewinner
2003
Adolf Grimme Awards, Germany
Adolf Grimme Award
Documentary/Cultural
Nominiert
2002
Cologne Conference
Best Non-Fiction Program
Gewinner
2002
Encounters South African International Documentary
Audience Award
Best Film
Gewinner
2002
Gent Viewpoint Documentary Film Festival
Canvas Prize
Gewinner
2002
Rehoboth Beach Independent Film Festival
Audience Award
Best Documentary
Gewinner
2002
Academy Awards
Oscar
Best Documentary, Features
Nominiert
2002
Swiss Film Prize
Swiss Film Prize
Best Documentary (Bester Dokumentarfilm)
Nominiert
Datenstand: 17.05.2022 19:41:55Uhr