Andrej Rubljow
1966Andrej Rubljow (Originaltitel Андрей Рублёв) ist ein sowjetischer Spielfilm von Andrei Tarkowski aus dem Jahr 1966. In Episoden erzählt und mit Ausnahme des Epilogs in Schwarzweiß gedreht, macht er ein Vierteljahrhundert spätmittelalterlicher russischer Zeit- und Persönlichkeitsgeschichte lebendig. Im Mittelpunkt steht mit Andrej Rubljow der im nationalen Verständnis bedeutendste russische Ikonenmaler. Ein bestimmtes Genre wollten die beiden Drehbuchautoren Tarkowski und Kontschalowski erklärtermaßen nicht bedienen. Thematisch kreist der Film um das spannungsvolle Wechselverhältnis zwischen Künstler und Gesellschaft. Das „differenzierte und figurenreiche Panorama“,[1] das Vertreter aller Schichten einschließt, kulminiert in der letzten Episode im Porträt des laut Regiekonzept „eigentlichen geistigen Helden“,[2] dem jungen Glockengießer Boriska, gespielt von Nikolai Burljajew, den Tarkowski bereits für die Hauptrolle in seinem ersten Langfilm, Iwans Kindheit, nominiert hatte. In Andrej Rubljow besetzte er sie mit Anatoli Solonizyn, der fortan zum engsten Kreis seiner bevorzugten Darsteller gehörte.
Der Film löste in der Sowjetunion bereits kontroverse Debatten aus, noch bevor die Dreharbeiten überhaupt begannen. Als Tarkowski ihn nach fünfjähriger Entstehungszeit einreichte, knüpfte man seine Freigabe an Auflagen. Tarkowski kam ihnen partiell nach; unter anderem milderte er einige als zu gewaltvoll kritisierte Szenen etwas ab. Im Ergebnis entstanden drei Schnittfassungen; zwei sind erhalten und tragen sogar verschiedene Titel: Strastni po Andreju („Andreas-Passion“, 205 Minuten, 1966) und Andrej Rubljow (185', 1969). Nicht zuletzt auf Druck aus dem westlichen Ausland wurde der Film in der Drittfassung, die auch Tarkowski offiziell favorisierte, schließlich nach und nach freigegeben: 1969 für die Filmfestspiele in Cannes – wo er, außerhalb des Wettbewerbs laufend, den FIPRESCI-Preis gewann –, 1971 für das sowjetische und 1973 für das internationale Kinopublikum. Die volle Würdigung für Andrej Rubljow setzte im Inland erst im Zuge von Perestroika und weltweit mit der Verfügbarkeit der durch Tarkowski autorisierten Fassungen ein. Seitdem rangiert der Film in nationalen und internationalen Rankings durch Kritiker und Regisseure regelmäßig auf vorderen Plätzen.[Anmerkung 2]
Kinostart: | 1966 24.12.1971 in Sowjetunion 04.10.1973 in Dänemark | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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weitere Titel: |
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Genre: | Kunstfilm, Filmdrama, Mittelalterfilm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Herstellungsland: | Sowjetunion | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Originalsprache: | Russisch, Tatarisch, Italienisch | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Farbe: | Farbe, Schwarzweiß | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
IMDB: | 53610 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verleih: | Columbia Pictures, Netflix |
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Rezensionen:
1973 | Jussi Awards Jussi Foreign Film | Gewinner |
1971 | French Syndicate of Cinema Critics Critics Award Best Foreign Film | Gewinner |
1969 | Cannes Film Festival FIPRESCI Prize | Gewinner |