Voices of Transition

2012

Voices of Transition (aka Cultures en Transition) ist ein Dokumentarfilm des Regisseurs und Produzenten Nils Aguilar aus dem Jahr 2012[2]. Der Film wurde in Frankreich und Deutschland produziert und beschäftigt sich mit der Gefährdung der landwirtschaftlichen Produktion durch Energie- und Ressourcenverknappung und zeigt als Alternativen Agrarökologie in Frankreich, die Transition-Town-Bewegung sowie urbane Landwirtschaft in Kuba als Vorreiter einer Transformation der Nahrungsmittelproduktion weg von industrieller Landwirtschaft zu kleinteiliger, dezentraler Erzeugung.[1] Der Kinostart in Deutschland fand am 2. Mai 2013 statt,[4] im Kontext einer Deutschlandtournee des Films,[5] der Kinostart in Österreich am 2. April 2014,[6] nebst weiteren Kinostarts im Ausland.

Quelle: Wikipedia(deutsch)
Rezension zu Voices of Transition
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Sie wollen die Dinge selbst in die Hand nehmen und dies gemeinschaftlich tun. Die Transition Town Bewegung hat das Ziel, Menschen dazu zu bringen  ihre eigenen Nahrungsmittel anzubauen, anstatt sie im internationalen Discount-Supermarkt zu kaufen. Der Dokumentarfilm von Nils Aguilar stellt Pionierprojekte und Lösungsvorschläge in England, Frankreich und Kuba vor und schlägt die Werbetrommel für eine umweltbewusste Argrarindustrie.

Der Dokumentarfilm über einige ernährungsbewusste Projekte in drei Ländern macht auf die Missstände der jetzigen Agrarproduktion aufmerksam und schlägt Lösungen vor. Hinter dem Engagement der Beteiligten steckt der Wunsch nach einer besseren, klimafreundlicheren und gerechteren Welt, die unabhängig von Erdölinteressen und von großen Konzernen agiert.

Die ambitionierten Projekte werden nicht von Politikern oder Lobbyisten, sondern vonn Argrarexperten, Bauern im Burgund, Gärtnern in England, aber auch Stadtbewohnern aus Bristol und aus Kuba vorgestellt und erklärt.

Der Mikrobiologe und Landwirt Claude Bourguignon aus dem französischen Burgund, will zum Beispiel durch den Verzicht auf chemische Mittel und Pestiziden sowie die Verpflanzung von Bäumen eine nachhaltige Agrarproduktion ermöglichen. Er träumt von einer „menschlichen Landwirtschaft“ - Gemeinsam mit Nachbarn will er eine Kollektivgemeinschaft gründen. Bourguignon ist empört, dass internationale Biotechnologie-Unternehmen wie Fungizid oder Monsanto mit gentechnisch veränderten Pflanzen Milliarden verdienen und mit ihrer angewandten Chemie die Böden langzeitig unfruchtbar machen.

Die von den Protagonisten geäußerte Kritik wird im Dokumentarfilm durch Schrifteinblendungen und Fakten bekräftigt, welche auf Missstände und die ungleiche Verteilung von Agrarsubventionen durch die WTO und die EU hinweisen. Zusätzlich veranschaulichen Diagramme Sachverhalte wie den explosiven Preisanstieg von Lebensmitteln und Erdöl. Leider wird denjenigen, die so schlecht dargestellt werden im Film keine Möglichkeit gegeben, sich zu erklären.

Ein weiteres Beispiel kommt aus England. Dort erfreut sich die Transition Town Bewegung besonderer Beliebtheit. In sogenannten Stadtgärten werden allerhand Gemüse- und Obstsorten in Bioqualität angebaut. Alles geschieht gemeinschaftlich, vom Anbau, der Wissensvermittlung über Pflanzen, bis hin zur Ernte. Alles wird aufgeteilt. Laut den Beteiligten ist das eine für sie neue und positive Erfahrung. „Ich kenne niemandem, dem es geschadet hat, zu lernen wie man einen Baum pflanzt.“, erzählt Rob Hopkins, Mitbegründer der Transition Town Bewegung.

Zuletzt wird das Land Kuba als ein Vorreiter in Bezug auf das Thema vorgestellt. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion war das Land  gezwungen, auf eine erdölabhängige Landwirtschaft umzustellen. Seitdem setzt man hier auf Bio. Statt Pestizide zu sprühen, werden Pflanzen wie Basilikum und Zwiebeln gesät und Ziegen zur Produktion von Dünger gehalten. „Wir haben uns einreden lassen, dass es ohne Chemie nicht geht. Mit dieser Mentalität müssen wir brechen.“, meint  Argrarexpertin Samura Torres. Sie lebt in der Stadt La Havana, die 70 % ihres Gemüse- und Obstverbrauchs selbst innerhalb der Stadt anbaut.- rein biologisch, natürlich!

„Voices of Transition“ bezeichnet sich als „unabhängiges, partizipatives Dokumentarfilmprojekt“. Diese Beschreibung verweist auf eine besondere Eigeninitiative seitens des Filmemachers, die auch eine eine Portion Aktionismus und vielleicht auch Einflussnahme mitschwinkt. Laut seiner Filmwebsite möchte der Filmemacher möglichst viele Menschen  erreichen und zum Handeln animieren. Vier Jahre lang hat der Deutsch-Franzose Nils Aguilar parallel zu seinem Soziologie- und Philosophiestudium am Film gearbeitet. Unterstützt wurde er durch zwei Stipendien. Dank Crowdfunding hat er weiteres Geld aufgetrieben.

So bewundernswert und inspirierend das Engagement der Beteiligten erscheint. Eindrücke von der Gegenseite, z.B. von den angeklagten Organisationen (z.B. Monsato, WTO) oder von Regierungsvertretern hätte dem Dokumentarfilm vielleicht zu mehr Tiefe verholfen.Immerhin,  Voice of Transition macht zumindest Lust auf Bio

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Kinostart:16.10.2012 in Deutschland
2012
02.05.2013
weitere Titel:
Voices of Transition
Cultures en transition
أصوات التحول
اصوات التحولarz
Genre:Dokumentarfilm
Herstellungsland:Frankreich
Originalsprache:Französisch
Farbe:Farbe
IMDB: 29
Offizielle Webseite:voicesoftransition.org
Regie:Nils Aguilar
Darsteller:Rob Hopkins
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Rezensionen:

2014
Oregon International Film Awards, US
Festival Award
Best Documentary Feature
Gewinner
Datenstand: 06.05.2022 14:39:56Uhr