Chris the Swiss

2018

Mitten in den Jugoslawienkriegen im Januar 1992 wird der junge Journalist Chris, unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden. Zum Zeitpunkt des Todes trug er die Uniform einer internationalen Söldnergruppe. Anja Kofmel, seine Cousine bewunderte diesen stattlichen jungen Mann als kleines Mädchen. Als erwachsene Frau beschliesst sie, seiner Geschichte nachzugehen und versucht zu verstehen, was Chris’ tatsächliche Beteiligung an diesem Konflikt war.

Rezension zu Chris the Swiss
Thomas Schneider
Dr. Kay Hoffmann
Filmpublizist und wissenschaftlicher Leiter im Haus des Dokumentarfilms

Anja Kofmels international gefeierter Dokumentarfilm »Chris the Swiss« wurde bei der Verleihung des Schweizer Filmpreises 2019 mit gleich drei Preisen ausgezeichnet: Bester Dokumentarfilm, Beste Filmmusik (Marcel Vaid) und Bester Schnitt (Stefan Kälin). 

Es geht um ihren Cousins Chris Würtenberg. In den 1990er Jahren bewundert sie ihn als zehnjähriges Mädchen für seine Reisen, Abenteuer und seinen freien Geist. Chris ist Radio Journalist. Er ist damals ihr Vorbild, zu dem sie aufschaut. 1991 geht er nach Kroatien, um über den Krieg In Jugoslawien zu berichten. Am 7. Januar 1992 wird seine Leiche gefunden. Er wurde erwürgt. Den Hintergründen seines Todes spürt Anja Kofmel nach mit einer Reise nach Kroatien. 

Über Chris hatte sie 2009 schon den animierten Kurzfilm »Chrigi« gemacht. Für ihren neuen Film mischte sie Dokumentation und Animation, wobei sich der Stil der gezeichneten Sequenzen an ihrem Kurzfilm orientiert. Sie begibt sich auf die Spurensuche nach Kroatien, trifft Freunde und Wegbegleiter. Besonders beeindruckend die Interviews mit zwei Kriegsreportern, die mit Chris zusammengearbeitet haben. Kofmel tastet sich langsam heran an die Gründe, warum Chris sterben musste und wer ihn getötet hat. Denn in seinen letzten Wochen hat er sich einer internationalen Brigade angeschlossen und wollte über seine Erfahrungen ein Buch schreiben. Dadurch wurde er eine Gefahr für die Söldnertruppe und wurde wohl von ihnen selbst liquidiert. 

Die Animation erlaubt ihr, die Geschichte zu interpretieren, emotionale Momente von Angst und Verfolgung visuell spannend umzusetzen. So werden die Grausamkeit und Verzweiflung des Krieges subjektiv erlebbar und regelrecht spürbar. Bei ihr sind die gezeichneten Sequenzen keine Notlösung oder bloße Bebilderung von Aussagen. Sie haben ihre eigene künstlerische Qualität was ihn zu einem Vorbild macht für geschickte Nutzung von AnimaDok. Dies wurde auf zahlreichen Festivals gewürdigt.

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Kinostart:2017
03.10.2018 in Frankreich
03.08.2018 in Locarno Film Festival
13.05.2018 in Internationale Filmfestspiele von Cannes
12.10.2018 in Adelaide Film Festival
12.10.2018 in Mill Valley Film Festival
13.11.2018 in Seville European Film Festival
27.01.2018 in Solothurner Filmtage
31.01.2019 in Deutschland
13.09.2018 in Schweiz
weitere Titel:
Chris the Swiss fi
Genre:Dokumentarfilm, Animationsfilm
Herstellungsland:Schweiz, Deutschland, Kroatien, Finnland
Originalsprache:Englisch, Deutsch, Schweizerdeutsch, Spanisch
IMDB: 480
Offizielle Webseite:www.christheswiss.net
Regie:Anja Kofmel
Drehbuch:Anja Kofmel
Kamera:Gabriel Sandru
Simon Guy Fässler
Philipp Künzli
Schnitt:Stefan Kälin
Sophie Brunner
Musik:Marcel Vaid
Produzent:Samir
Heino Deckert
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Rezensionen:

2018
Adelaide Film Festival
International Documentary Award
Special Mention
Nominiert
2018
Adelaide Film Festival
International Documentary Award
Best Documentary
Nominiert
2018
Athens International Film Festival
Golden Athena
Best Doumentary
Nominiert
2018
Cannes Film Festival
Golden Eye
Nominiert
2018
Emile Awards
Emile Award
Best Sound Design in a Feature Film Production
Nominiert
2018
São Paulo International Film Festival
New Directors Competition
Best Film
Nominiert
2018
Zurich Film Awards
Zurich Film Award
Best Film
Nominiert
Datenstand: 04.05.2022 18:14:05Uhr