Shooting the Mafia

2019

Die Fotografin Letizia Battaglia zeigt seit den 70er Jahren der Welt das Leben auf den Straßen von Palermo, geprägt durch die Mafia. Kim Longinotto widmet der Fotografin einen Dokumentarfilm, indem sie zuerst deren Lebensgeschichte mit all ihren Schicksalsschlägen erzählt, aber auch ihre Arbeit in den Vordergrund stellt. Die Fotografien dokumentieren sehr deutlich, wie schwer das Leben mit der Mafia war und zeigen, dass es schon fast ähnlich wie im Bürgerkrieg auf Sizilien zuging.

Rezension zu Shooting the Mafia

Dr. Kay Hoffmann

Filmpublizist und wissenschaftlicher Leiter im Haus des Dokumentarfilms

Dafür leider nicht nominiert ist »Shooting the Mafia« von Kim Longinotto, für mich einer der stärksten Dokumentarfilme der diesjährigen Berlinale. Porträtiert wird die italienische Fotografin Letitia Battaglia, die sich international einen Namen gemacht hat mit ihren beeindruckenden Fotos von den Opfern der Mafia. Dem Film gelingt es, über das persönliche Leben der Fotografin hinaus ein Bild der sizilianischen Gesellschaft zu zeichnen und letztlich ihrem Aufbegehren gegen die kriminellen Machenschaften nach der Ermordung des Mafiajägers Giovanni Falcone 1992. Für diese vierminütige Sequenz wurden Bilder aus rund 20 Produktionen zu einer der wirkungsvollsten und berührensten Momente des Films kompiliert. Die Archivrecherche für diese Produktion war enorm, wobei die Fotos von Letitia Battaglia die Situation oft wie mit einem Brennglas fokussieren und auf den Punkt bringen. In der spannenden Diskussion wies die Fotografin darauf hin, dass sich die Mafia ebenso wie andere kriminelle Syndikate heute anders und vor allem global auftreten würden. Umso wichtiger sei ein solcher Film.

Kinostart:

25.01.2019 in Sundance Film Festival
09.02.2019 in Internationale Filmfestspiele Berlin
21.03.2019 in Vilnius International Film Festival
22.03.2019 in Internationales Dokumentarfilmfestival Kopenhagen
08.08.2019 in Das Erste

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