Schätze der Welt

Wrangel Island, Russland - Treibhaus der Arktis

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Die russische Insel Wrangel Island im nördlichen Polarmeer gehört zum Weltnaturerbe der UNESCO. Es ist das letzte unberührte Naturparadies nordwestlich der Beringstraße. Mehr als 1.000 Polarbären, Moschusochsen und Rentiere leben neben Walrosskolonien, Robbenfamilien, Polarfüchsen, Wölfen und unzähligen kleineren endemischen Tier- und Pflanzenarten auf einer 7.608 Quadratkilometer großen "Arche Noah" der letzten Eiszeit. Doch bedingt durch den Klimawandel ist dieser Lebensraum in Gefahr.


In dem Film wird die russische Insel Wrangel Island im nördlichen Polarmeer vorgestellt, die zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört. Wrangel Island liegt nur wenige Seemeilen vor der arktischen Packeisgrenze. Es ist das letzte unberührte Naturparadies nordwestlich der Beringstraße.

Bei Wintertemperaturen bis unter minus 40 Grad Celsius leben mehr als 1.000 Polarbären, Moschusochsen und Rentiere neben Walrosskolonien, Robbenfamilien, Polarfüchsen, Wölfen und unzähligen kleineren endemischen Tier- und Pflanzenarten auf einer 7.608 Quadratkilometer großen "Arche Noah" der letzten Eiszeit.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts geriet der in Vergessenheit geratene Archipel wieder ins Blickfeld, als der baltische Polarforscher und Navigator Ferdinand Petrovitsch Baron von Wrangel im Auftrag von Alexander I. das östliche Ende des Zarenreiches karthografieren sollte. Bereits zwei Jahre lang hatte der Baron Vogelschwärme beobachtet, die von der Beringstraße kommend gen Norden aufs offene Polarmeer hinausflogen. An Hinweisen von einheimischen Tschukschen fehlte es nicht, allein die Insel blieb in den Eisstürmen der Ostsibirischen See verschollen.

Erst 60 Jahre nach von Wrangels vergeblicher Suche erreichte der Walfänger Thomas Long die abgelegene Insel und benannte sie nach dem baltischen Adligen. 1926 schließlich errichteten sowjetische Truppen die Siedlung Ushakovskoe an der Südküste der Insel, in der noch bis zum Ende der Sowjetunion knapp 100 Fischer, Robben- und Walfänger lebten.

Heute dient die Insel als Stützpunkt für eine Handvoll Wildhüter des Wrangel Biosphären Reservates. WWF und russische Naturschützer initiierten bereits 1976 das Naturschutzprojekt Ostrova Wrangel Zapovednik, um das Eiland und die benachbarte Herald-Insel vor den Begehrlichkeiten internationaler Ölmultis zu schützen, die unter den Gewässern um das Reservat gigantische Vorkommen fossiler Brennstoffe vermuteten. 2004 erklärte die UNESCO das Gebiet um die Wrangel-Insel schließlich zum nördlichsten Weltnaturerbe.

Das Eiland gilt als letztes völlig unberührtes Biotop für Polarbären, hier bekommen sie ihre Jungen, haben keine natürlichen Feinde. Doch bedingt durch den Klimawandel ist der Lebensraum der Polarbären in Gefahr. Allein in einem Jahrzehnt hat sich die Packeisgrenze in den Sommermonaten um über 100 Kilometer nach Norden verschoben, das Eis kehrt jedes Jahr später zurück. Die Klimaerwärmung entzieht so dem "König der Arktis" die Nahrungsplattform.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 25.11.2017 um 19:00 Uhr auf ARD alpha.