Thema: Die Zukunft der Landwirtschaft

Moderation: Hans-Werner Fittkau

Quelle: Pressebild (ARD)
Quelle: Pressebild (ARD)

Viele Bauern sind Landwirte mit Leib und Seele. Doch etliche Höfe stecken in Schwierigkeiten: Die Globalisierung macht ihnen schwer zu schaffen, der finanzielle Druck des Marktes scheint gnadenlos. Besonders hart traf es in den vergangenen Jahren Milchviehbetriebe, von denen viele aufgrund des niedrigen Milchpreises aufgeben mussten: Allein im Jahr 2016 verschwanden 4.100 Bauernhöfe in Deutschland.
* Darin die Dokumentation: Ackern bis zum Umfallen? Landwirte am Limit


Kritiker geben der EU-Landwirtschaftspolitik (GAP) die Schuld an dieser Entwicklung - sie setze zu sehr auf Masse, sei einseitig auf den Weltmarkt orientiert und vernachlässige gerade die kleineren Höfe, die für die Erhaltung des ländlichen Raumes von enormer Bedeutung sind. Naturschützer bemängeln, dass die gegenwärtige Landwirtschaftspolitik der EU zur Bedrohung der Artenvielfalt führe und fordern mit Blick auf die Reform der GAP ab 2020 neue, strengere Regeln zum Schutz von Flächen. Unterdessen wandeln manche Bauern auf neuen Wegen, wenden sich von der traditionellen Landwirtschaft ab, setzen auf Bio- und Hofvermarktung, Ziegen- statt Kuhhaltung.
Im phoenix-Thema begleitet Reporter Hans-Werner Fittkau Bauern bei der Ernte und spricht mit Ihnen über ihre Sorgen, angesichts der sich verändernden EU-Politik. Naturschützer sprechen über Bedrohungen der Artenvielfalt, die sie auf den Einsatz von Chemie in der Landwirtschaft zurückführen; ein Hof im bergischen Land gestaltet die Bewirtschaftung nach streng ökologischen Kriterien.

Darin die Dokumentation:
* Ackern bis zum Umfallen? Landwirte am Limit; Film von Sven Ihden

Viele Bauernhöfe geben auf, auch in Norddeutschland. "Da spielen sich teilweise dramatische Szenen ab", sagt Landwirt Dirk. Es kommt nicht nur zu Hofaufgaben, manche Landwirte haben sich wegen ihrer Existenznöte sogar schon das Leben genommen.
Zwei Jahre Milchpreiskrise, das heißt für Tausende Milchbauern, dass sie auf jeden Liter Milch draufzahlen und sich dadurch horrende Schulden anhäufen. Viele Existenzen stehen jetzt auf der Kippe.

Aber das Landwirtsehepaar Dirk und Britta aus Nordfriesland will nicht aufgeben, denn sie lieben ihr bäuerliches Leben und ihren Hof. Tag für Tag, viel zu oft auch bis tief in die Nacht, ackern beide am Rande der Erschöpfung.

Auch Helge Dieckmann, Chef einer Genossenschaft, an der das Überleben eines ganzen Dorfes hängt, steht mit dem Rücken zur Wand: "Wenn das hier vorbei ist, diese Krise, dann ist nichts mehr so wie es vorher einmal war." Dieckmann sucht die Rettung in der Flucht nach vorn: Er will eine stillgelegte Metzgerei wieder in Betrieb nehmen und Fleisch aus eigener Mast selbst vermarkten. Dieses Unternehmen ist zum Erfolg verdammt, sagt er. "Sonst stehen meine Leute Mitte 2018 auf der Straße."

Diese Reportage begleitet zwei Betriebe bei ihrem Versuch, nicht nur zu überleben, sondern ihre Höfe in eine wirtschaftlich solide Zukunft zu steuern. Sie zeigt, was auf vielen Höfen geleistet wird, die Wut der Landwirte, ihren leidenschaftlichen Kampfgeist und unvorstellbaren Durchhaltewillen. Dabei gehen die Landwirte an ihr Limit, seelisch und körperlich. Aber die Nordfriesen sind überzeugt: Es lohnt sich für sie und ihre Kinder, bei der Agrargenossenschaft für ihre Arbeitsplätze und das Überleben des Dorfes.

Und sie kämpfen für die Landwirtschaft. Bäuerin Britta ist der Meinung, dass die Landwirtschaft gebraucht wird. Und wenn die Milch nicht mehr aus Deutschland kommt, dann wird sie von woanders hergeholt. Ob dort die Tiere gut gehalten werden, ist für sie fraglich.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 15.11.2017 um 10:45 Uhr auf Phoenix.

15.11.2017
10:45
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: nein
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Ausbildung/Beruf, Wirtschaft
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