Fair handeln

Teppiche aus Nepal

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Viele der in Europa verkauften Waren stammen vom anderen Ende der Welt und sind trotzdem erschreckend billig. Internationale Konzerne erzielen dabei enorme Gewinne - die Bauern vor Ort bleiben arm. Doch dazu gibt es eine Alternative. Der Schauspieler Hannes Jaenicke besucht Kleinbauern und Produzenten in aller Welt, die ihre Produkte über den fairen Handel verkaufen, und lässt sich zeigen, wie sie arbeiten und leben.

In Kathmandu ernähren Sita und ihr Mann Lima ihre Familie, indem sie in einer der wenigen Werkstätten Tibets Teppiche knüpfen, die für den fairen Handel produzieren.


Nepals Hauptstadt Kathmandu ist für Sinnsucher ein spiritueller Sehnsuchtsort, für Trekkingtouristen das Tor in die Bergwelt des Himalayas. Aber wer hier lebt und Arbeit sucht, hat es schwer. Täglich kommen verarmte Bauern aus dem Umland in die Metropole und hoffen auf einen Job, weil die Landwirtschaft nicht mehr genug abwirft. Fast die Hälfte der Ankömmlinge kann weder lesen noch schreiben. Das Knüpfen von Teppichen ist eine der wenigen Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Doch die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen in den Teppichwerkstätten sind meist miserabel.

Auch Sita und ihr Mann Lima haben ihre Dörfer verlassen, um in der Stadt als Teppichknüpfer ein Auskommen zu finden. Sie arbeiten in einer der wenigen Werkstätten, die für den fairen Handel produzieren. Ihr Lohn ist mehr als doppelt so hoch wie der in anderen Werkstätten, die Arbeitsbedingungen werden kontrolliert, Kinderarbeit ist tabu, und es gibt sogar eine Betreuung für die Kinder der Arbeiter. Hannes Jaenicke hat Sita und Lima bei der Arbeit und in ihrem Zuhause besucht. Was hat sich für sie geändert und verdienen sie jetzt genug, um mit ihren vier Söhnen über die Runden zu kommen?

Die Teppichwerkstätten in Kathmandu wurden in den 60er Jahren als Entwicklungshilfeprojekt für tibetische Flüchtlinge gegründet. Heute arbeiten dort überwiegend Nepalesen, aber die tibetische Kultur ist noch gegenwärtig. Eine Produzentin berichtet von der traditionellen Teppichherstellung in ihrer Heimat Tibet und gibt Einblick in den Alltag tibetischer Flüchtlinge in Kathmandu. Dabei zeigt sich, dass der faire Handel nicht nur für die Arbeiter in den Werkstätten positive Auswirkungen hat. Viele Waren des täglichen Bedarfs, die in Europa gekauft werden, kommen vom anderen Ende der Welt und sind trotzdem erschreckend billig. Das geht fast immer zulasten der Produzenten. Internationale Konzerne machen gigantische Gewinne, die Bauern vor Ort bleiben arm. Eine Alternative bieten die Waren aus gerechtem Handel, deren Umsatz in Europa steigt. Seitdem fair gehandelte Waren auch im Supermarkt und beim Discounter angeboten werden, hat sich der Umsatz verzehnfacht.

Bauernfamilien und Plantagenarbeiter in den Entwicklungsländern leben unter dem Druck des Weltmarktes, der schwankenden Preise und des ausbeuterischen Zwischenhandels. Der faire Handel bietet den sonst Benachteiligten die Möglichkeit, ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verbessern. Der Schauspieler Hannes Jaenicke hat Kleinbauern und Produzenten auf der ganzen Welt besucht, die ihre Produkte über den fairen Handel verkaufen, und lässt sich zeigen, wie sie arbeiten und leben.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 24.09.2018 um 17:10 Uhr auf arte.