Ein Bauer für Putin
Stefan Dürr und sein russisches Imperium
Putin persönlich hat ihm vor zwei Jahren die russische Staatsbürgerschaftsurkunde überreicht. Da galt der Deutsche Stefan Dürr schon als einer der wichtigsten Agrar-Unternehmer Russlands. "Re:" trifft einen Mann, der davon schwärmt, wie sehr er sich in Russland entfalten konnte, Flächen kaufen, als Unternehmer wachsen und, auch das: Politik machen.
Putin persönlich hat ihm vor zwei Jahren die russische Staatsbürgerschaftsurkunde überreicht. Da galt der Deutsche Stefan Dürr schon als einer der wichtigsten Agrar-Unternehmer Russlands.
Dürr produziert an sechs Standorten bis weit nach Sibirien hinein Milch und Getreide, Saatgut und Fleisch, und verkauft landwirtschaftliche Maschinen. Er gehört mit mehr als 100.000 Tonnen Milch pro Jahr zu den vier größten Milchproduzenten Russlands, mindestens 200.000 Hektar Land, 60.000 Kühe und 4.000 Mitarbeiter gehören zu seinem Unternehmen.
Russland will unabhängig von europäischen Importen werden, und Dürrs Milchimperium profitiert genau davon. Denn die staatlichen Subventionen, die Russland in den Aufbau der Landwirtschaft steckt, kommen auch Dürr zu Gute. Er hat Putin auch zu Gegensanktionen gegenüber der EU geraten. Wo Dürr auch auftaucht, ob in Moskau bei der Landwirtschaftsmesse Agrofarm oder in den regionalen Ministerien von Kaluga und Woronesch, man hört ihm zu, man baut auf ihn.
"Re:" trifft einen Mann, der davon schwärmt, wie sehr er sich in Russland entfalten konnte, Flächen kaufen, als Unternehmer wachsen und, auch das: Politik machen. Dürr, der Eishockeyfan hat ein Gleichnis parat: "Deutschland," sagt Dürr, "ist wie im Fußball: sehr durchdacht, nach strengen Regeln. Fouls werden bestraft, Schwalben können sich lohnen. In Russland ist es wie Eishockey: schneller, spontaner, härter - und doch nach fairen Regeln." Und das Spiel scheint Dürr zu liegen. Film von Matthias Schmidt
Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 09.01.2019 um 20:45 Uhr auf tagesschau24.