Abschiebung - was passiert tatsächlich?

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Allen Erfolgsmeldungen der Politik über gestiegene Abschiebezahlen zum Trotz werden die meisten abgelehnten Asylbewerber nicht abgeschoben. Sie bleiben geduldet in Deutschland: ohne Arbeitserlaubnis und ohne Perspektive. Wie der Pakistaner Fahad Shareef, der sein Geld jahrelang als Küchenhilfe in einem Traditionslokal im Remstal verdiente. Wie seine Zukunft aussieht, ist ungewiss. Ähnlich ergeht es dem Kameruner Nao Kendo. Er wurde bereits einmal in sein Erstaufnahmeland Spanien abgeschoben, kam über die grüne Grenze nach Stuttgart zurück. Was werden die Behörden unternehmen?
Auch Ibrahim Haddad, ein in Deutschland verurteilter ehemaliger Syrienkämpfer, wird nicht abgeschoben, obwohl sein Asylantrag abgelehnt wurde. Der Straftäter wurde gerade aus der Haft entlassen. Bei einer Abschiebung in den Libanon droht Gefahr für sein Leben, daher kann er erst einmal für unbestimmte Zeit in Stuttgart bleiben.
Die Dokumentation zeigt die Wirklichkeit der Abschiebepraxis. Sie erzählt von Menschen, die in Deutschland zwar integriert, aber nicht anerkannt sind. Sie müssten abgeschoben werden, sind aber seit Jahren geduldet und wurden so zu Mitbürgern, die sie nach dem Gesetz nicht sein dürften. Sie berichtet auch über Straftäter, deren Abschiebungsbeschluss nicht vollzogen wird und die als potentielle Gefährder in Deutschland bleiben. "Abschiebung - was passiert tatsächlich?" - ein Kontrast zu den Verlautbarungen der Politik.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 02.07.2017 um 00:20 Uhr auf tagesschau24.