Rose Renée Roth
Rose Renée Roth (geb. 12. Dezember 1902 in Budapest; gest. 10. März 1990 in Wien) war eine österreichische Schauspielerin.
Roth erhielt kurz nach dem Ende des Ersten Weltkrieges Schauspielunterricht an der Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin bei Ilka Grüning. Nach ihrer Heirat mit dem jüdischen Rechtsanwalt Walter Schitkowski (1898–1942) gab sie den Schauspielberuf auf und arbeitete zeitweise in der Kanzlei ihres Mannes mit. Zusammen mit ihrer Mutter emigrierte sie wegen der Verfolgung durch die Nationalsozialisten nach Budapest, wo sie als Sprachlehrerin für Kinder arbeitete und bis zur Befreiung durch die Rote Armee überlebte. Ihre Schwester und ihr Bruder wurden im KZ Auschwitz ermordet. Ihr Ehemann nahm sich laut Roths Aussage das Leben, kurz nachdem sie mit ihrer Mutter emigriert war (dies hatte sie durch ihren Bruder erfahren); tatsächlich wurde Schitkowski am 24. Juni 1942 nach Bialystok-Minsk deportiert, wo er umkam.
Nach Kriegsende ging sie mit ihrer Mutter zunächst nach Wien, dann für vier Jahre nach New York, wo sie als Bürokraft in einem Versicherungskonzern arbeitete. Zu Beginn der 1950er Jahre kehrte Rose Renée Roth nach Österreich zurück. Sie spielte an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen, u. a. in Wien am Volkstheater Wien und am Theater in der Josefstadt sowie an der Komödie Basel, an der Komödie München in Erich Ebermayers Kriminalkomödie Zwei ahnungslose Engel (1968), Pierre Barillet/Jean-Pierre Grédys Boulevardstück Vierzig Karat (1969) und Axel von Ambessers Komödie Max Mahnke als Mensch (1971) und auf zahlreichen Tourneen. Ihren größten Erfolg feierte sie als mordlustige Tante in Joseph Kesselrings schwarzer Komödie Arsenik und Spitzenhäubchen, womit sie bis 1984 auf Tournee ging. Sie moderierte ab Oktober 1973 mit Manfred Sexauer die Fernsehsendung Hitjournal, in der sie Schlager für ältere Hörer präsentierte.
Bei Film und Fernsehen gelang der nur 1,55 Meter großen Schauspielerin eine beachtliche Spätkarriere. Sie verkörperte oftmals liebenswürdige, etwas ängstlich wirkende ältere Damen in Tantenrollen. In der Literaturverfilmung Schloß Königswald (1988) versuchte sie als Gräfin Posadowsky, ein böhmisches Schloss über die Nachkriegszeit zu retten. Roth erhielt für ihre schauspielerische Leistung in dieser Rolle den Bayerischen Filmpreis.
Roth verstarb 1990 in Wien und wurde auf dem Neuen Israelitischen Friedhof am Zentralfriedhof beigesetzt.