scobel - Die Plastikflut

60min
Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

In den nächsten 30 Jahren wird sich die Menge des Plastikmülls erneut verdoppeln. Der Planet droht daran zu ersticken, wenn nicht endlich gehandelt wird.

Vor 150 Jahren wurde der Wunderstoff Plastik erfunden. Er machte das Leben zunächst einfacher und billiger. In manchen Fällen wurden Kunststoffe unverzichtbar: von der medizinischen Nutzung im Krankenhaus bis zu den Bauteilen für Elektroautos.

Mittlerweile ist Plastik aber auch dort angekommen, wo man es nie haben wollte: in der Nahrungskette, im Körper von Mensch und Tier, in Böden, auf Feldern, in Seen, Flüssen und in den Weltmeeren. Effektive Konzepte fehlen – national wie global.

In den letzten Monaten jagte eine alarmierende Nachricht die andere: Plastik ist eine existenzielle Bedrohung für Umwelt und Gesundheit. Vor wenigen Wochen reagierte die EU erstmals mit der Ankündigung von Plastik-Verboten.

Rund 450 Jahre braucht allein eine PET-Flasche, bis sie zerfällt. Aktuell werden weltweit pro Minute rund 900 000 Plastikflaschen produziert. Täglich entstehen gigantische Mengen Verpackungsmüll - in den Wohlstandsgesellschaften, aber auch in den schnell wachsenden Ländern Südostasiens. Hier fehlt es an Abfallsystemen und effizienten Entsorgungsmodellen - insbesondere in China, Thailand, Vietnam, Indonesien und den Philippinen. Die Hälfte des Plastikmülls in den Weltmeeren kommt nur aus diesen fünf asiatischen Ländern.

Die Bilanz für Deutschland ist nicht viel weniger dramatisch: Sechs Millionen Tonnen Plastikmüll pro Jahr, Platz eins in Europa. Viertgrößter Müllexporteur der Welt. Während in Ruanda Plastiktüten bereits verboten sind, scheute sich die deutsche Regierung bisher vor Verboten.

Die Menge des Plastikmülls hat sich allein in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt. Für die nächsten 30 Jahre prognostizieren Wissenschaftler einen vergleichbaren Anstieg. Das gilt auch für die Verschmutzung der Weltmeere. Schon sehr bald, davon ist Erik Solheim, ehemaliger Leiter des UNO-Umweltprogramms, überzeugt, werden wir mehr Plastik als Fische in den Meeren haben. Es ist höchste Zeit, Plastik in der richtigen Weise zu nutzen und zu entsorgen.

Während zahlreiche Berichte der letzten Wochen und Monate das Ausmaß der drohenden Katastrophe dokumentierten, sucht Gert Scobel mit seinen Gästen ausschließlich nach potenziellen Lösungen und stellt exemplarisch innovative Ideen und Maßnahmen aus Wissenschaft, Forschung und Politik vor.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 21.02.2019 um 21:00 Uhr auf 3sat.

21.02.2019
21:00
Art:Gespräch/Diskussion
Kategorie:Wissenschaft, Technik und Umwelt
Themenbereich:Natur-/Umweltschutz
Erstsendung: 3sat
Alternative Ausstrahlungstermine:
21.02.2019 21:00 Uhr 3sat