ARTE Reportage

Reportage Frankreich 2018

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Themen:
* Haiti - Zu früh geboren: Acht Jahre nach dem Erdbeben ist die medizinische Versorgung noch immer prekär - und lebensgefährlich für zu früh geborene Kinder.

* Südafrika - Radikale Land-Besetzer: 25 Jahre nach dem Ende der Apartheid und dem Aufbruch unter Nelson Mandela ist in Südafrika die Kluft zwischen arm und reich größer als jemals zuvor.


* Haiti: Zu früh geboren
Acht Jahre nach dem Erdbeben ist die medizinische Versorgung noch immer prekär - und lebensgefährlich für zu früh geborene Kinder.
Der Ort auf der Welt, an dem man geboren wird, entscheidet über Leben und Tod: Zu früh geborene Kinder haben natürlich viel bessere Überlebenschancen in einem reichen Land mit effizienter medizinischer Versorgung als in einem armen Land ohne diesen Vorteil. Haiti leidet noch immer unter den Folgen des Erdbebens vom 12. Januar 2010. Damals starben über 200.000 Menschen. Das öffentliche Krankenhaus in der Hauptstadt Port au Prince etwa residiert noch immer in Behelfsräumen ohne fließendes Wasser, häufig fällt der Strom aus. Auf der Neugeborenenstation fehlt qualifiziertes Personal ebenso wie eine ausreichende Zahl von Brutkästen. Zu früh geborene Kinder haben dort nur wenige Chancen, ihre ersten Lebenswochen zu überleben.
Doch auch auf Haiti gibt es einen besseren Ort für Frühchen: Ein paar Kilometer weiter, im medizinisch viel besser ausgestatteten Saint Damien Krankenhaus, leiten Krankenschwestern die jungen Mütter an, ihre zu früh geborenen Kinder nach den ersten Wochen im Brutkasten eng am Leib zu tragen. Das nennt man die "Känguru-Methode". Eine italienische NGO finanziert das Saint Damien, und doch müssen die Eltern der kleinen Patienten für die hoch qualifizierte Behandlung Geld bezahlen. Das staatliche Krankenhaus dagegen ist kostenlos. Geld oder Leben - auf Haiti ist das wirklich eine Entscheidung über Leben und Tod.

* Südafrika: Radikale Landbesetzer
25 Jahre nach dem Ende der Apartheid und dem Aufbruch unter Nelson Mandela ist in Südafrika die Kluft zwischen arm und reich größer als jemals zuvor. Deshalb lässt sich vor den Wahlen im Mai mit kaum einem Thema leichter um Wählerstimmen werben, als mit der radikalen Forderung nach Enteignungen. Laut einer Umfrage sind 85 Prozent aller Schwarzen der Meinung, dass das "Land in Südafrika an die Schwarzen zurückgegeben werden muss - egal, welche Konsequenzen das für die gegenwärtigen Besitzer oder für die politische Stabilität im Land haben wird". Mit dieser Forderung wurde eine neue linke Partei, die "Economic Freedom Fighters", kurz EFF, bereits zur drittstärksten politischen Kraft im Land. Und sie handelt: Hunderte Aktivisten der EFF organisieren Landbesetzungen in der Peripherie der großen Städte, unter anderem bei Johannesburg und Kapstadt. Hunderttausende Menschen folgten bereits ihrem Aufruf. Das setzt die regierende Partei Nelson Mandelas, die ANC, mächtig unter Druck. Aktuelle europäische und internationale politische Themen und Herausforderungen, ergänzt durch historische Erläuterungen und geopolitische Analysen. ARTE Reportage berichtet über die Fakten und die menschlichen Verhältnisse, die sich hinter diesen Fakten verbergen. Durch die Sendung führen abwechselnd Andrea Fies und William Irigoyen, jeden Samstag.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 16.02.2019 um 17:15 Uhr auf arte.