Bittere Ernte

Der Dokumentarfilm rückt eine humanitäre Katastrophe ins Zentrum, welche rund die Hälfte der Weltbevölkerung betrifft, aber kaum in unser Bewusstsein dringt: Die Situation der Bauern, die zwar Nahrungsmittel produzieren, aber meist selber nicht genug haben, um sich zu ernähren oder - wie oft hierzulande - in eine existenzbedrohende Schuldenfalle geraten. Die Auswirkungen neoliberaler Freihandelspolitik berauben Kleinbauern auf der ganzen Welt ihrer Möglichkeit, ein annehmbares Einkommen zu verdienen. Der Sachverhalt ist komplex: Auf der einen Seite steht die Agrarindustrie, die von den Ländern des Nordens subventioniert wird und auf Kosten der Entwicklungsländer Exportüberschüsse produziert. Die lokale Landwirtschaft in den Entwicklungsländern kann mit den künstlich niedrigen Preisen nicht konkurrieren. Auf der anderen Seite steigen die Bauern von der Selbstversorgung auf die Produktion von landwirtschaftliche Erzeugnissen, die exportiert werden können, um. Statt für sie überlebenswichtige Pflanzen produzieren sie nun Rosen, Essiggurken oder Pfeffer für den Export. Mit diesen Produkten sind sie den schwankenden Marktpreisen machtlos ausgeliefert. Sind die internationalen Marktpreise zu tief, bleiben sie sich selbst überlassen. Sie verlieren ihr Land und ihre Unabhängigkeit und werden in einen Teufelskreislauf aus Schulden und immer mehr Arbeit getrieben. Hoffnungslosigkeit, Konkurse, und dramatische Selbstmordraten sind die Folge. Tragödien dieser Art spielen sich an vielen Orten der Welt ab und es wird kaum über sie gesprochen. Die Bauern leben einzeln verstreut und werden kaum oder gar nicht repräsentiert - sie sind ein unsichtbares Volk. Mit seinem Film hat Mathieu Roy all diesen Bauern und ihren Problemen ein Gesicht gegeben.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 27.03.2019 um 00:10 Uhr auf Schweiz 1.

27.03.2019
00:10
Alternative Ausstrahlungstermine:
27.03.2019 00:10 Uhr Schweiz 1