Re: Mach mich nicht an!

London im Zeichen von #MeToo

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Die #MeToo-Bewegung über sexuelle Gewalt hat weltweit eine breite gesellschaftliche Debatte ausgelöst. Sexismus gegen Frauen auf der Straße oder im Job - das ist trauriger Alltag, auch in Europa. Nicht umsonst kamen die meisten Re-Tweets zu #MeToo neben den USA aus England. Aber wie zeigt sich dieser Sexismus im Alltag, welche Formen nimmt er an? Wo verlaufen die Grenzen zwischen Flirt und Belästigung? Woher kommt der Sexismus, und was hilft wirklich?


Auf der Straße, in der U-Bahn, in Pubs - Übergriffe und sexuelle Gewalt gehören in Metropolen wie London zum Alltag. 85% der britischen Frauen im Alter von 18 bis 24 Jahren geben an, schon einmal in der Öffentlichkeit belästigt worden zu sein.

Die 22-jährige Fotojournalistin Eliza Hatch gibt mit ihrem Foto-Projekt "Cheer up Luv" diesen Frauen die Möglichkeit, ihre Geschichte öffentlich zu machen und sich nicht länger als Opfer zu fühlen. Dafür fotografiert sie die Frauen genau an den Orten, wo sie belästigt und bedrängt wurden.

Einer, der es zu seinem Beruf gemacht hat, Frauen auf der Straße "aufzureißen", ist Johnny Cassell. Der sogenannte Pick-Up-Artist veranstaltet fast jedes Wochenende Kurse für Männer, die wissen wollen, wie man Frauen erobert. Seine Eroberungs-Manöver sieht Johnny aber ganz harmlos als Teil eines selbstbewussten Auftretens - und das ist für Johnny keine Belästigung oder Sexismus. Mit der MeToo-Debatte hat er kein Problem.

Angrabschen, zum Sex auffordern, verbale Anzüglichkeiten - das sind klare Formen sexueller Belästigungen. Dabei finden die meisten Übergriffe in alltäglichen Situationen statt, im Privaten, auf der Arbeit - oder beim Ausgehen. Die Initiative "Good Night Out" richtet sich deshalb besonders an Pubs und Clubs im Londoner Nachtleben. Ehrenamtliche Mitarbeiter wie Jennifer Calleja beraten Pub-Manager und ihr Personal, wie sie die Gäste vor sexuellen Übergriffen schützen können. Zum Beispiel: Eine Frau, die belästigt wurde, nicht allein lassen, sondern sie wieder mit ihren Freunden zusammenbringen.

"Re:" über die bedrückende "Normalität" von sexuellen Übergriffen im Alltag und was man dagegen tun kann.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 28.06.2019 um 19:40 Uhr auf arte.

28.06.2019
19:40
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1561743600
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Gleichstellung, Menschen im Alltag, Großbritannien
Alternative Ausstrahlungstermine:
01.07.2019 12:15 Uhr arte
28.06.2019 19:40 Uhr arte
07.03.2018 12:15 Uhr arte
06.03.2018 19:40 Uhr arte