Heimatabend Wuppertal

Ein Film von Marika Liebsch

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

In diesem Jahr feiert Wuppertal seinen 90. Geburtstag. In der WDR-Dokumentation "Heimatabend Wuppertal" erzählt Schauspieler Christoph Maria Herbst die bunte und wechselvolle Geschichte seiner Heimatstadt - mit ihren berühmten Wahrzeichen, ihren Menschen und ihrem Erfindungsreichtum.


In diesem Jahr feiert Wuppertal seinen 90. Geburtstag. In der WDR-Dokumentation "Heimatabend Wuppertal" erzählt Schauspieler Christoph Maria Herbst die bunte und wechselvolle Geschichte seiner Heimatstadt - mit ihren berühmten Wahrzeichen, ihren Menschen und ihrem Erfindungsreichtum.

Wuppertaler müssen straffe Waden haben. In ein enges Tal mit Fluss gebaut, lässt sich die Stadt nur über kurvige Straßen und steile Treppen bezwingen - und per Schwebebahn. Keine andere Stadt hat so ein maßgeschneidertes Verkehrsmittel entwickelt. Solcher Einfallsreichtum ist typisch für Wuppertal: "Die Wuppertaler wissen, wie man sich selbst hilft. In unserer Stadt entsteht vieles durch Bürgerengagement", sagt Martin Heuwold, gebürtiger Wuppertaler und Graffiti-Künstler.

Als die Stadt vor 90 Jahren gegründet wurde, musste ein gemeinsamer Name für den Zusammenschluss der vielen Orte her. Doch es war keine Liebesheirat. Vor allem Elberfeld und Barmen, die feine Handelsmetropole und die laute Malocherstadt, wollten eigentlich nicht zueinander kommen. "Elbbarmen" wurde als Stadtname dann auch ebenso verworfen wie "Großwupp". Und so dauerte es ein halbes Jahr, bis die Stadt dann am 1. Januar 1930 die Stadt ganz den Namen Wuppertal bekam.

Es war ein glanzvoller Beginn, denn Wuppertal gehörte zu den größten und schönsten Städten im Deutschen Reich. Doch schon bald galt sie auch als rheinische Hochburg der NSDAP - trotz des Widerstandes von Gewerkschaften und Kirchen.

An die Zerstörungen und die Not der Kriegs- und Nachkriegsjahre erinnern sich die Wuppertaler bis heute lebendig. Aber auch an den Wiederaufbaugeist, der so typisch ist für diese Stadt. "Alle haben mit angepackt und gearbeitet, auch wir Kinder", erinnert sich die Schauspielerin Lore Duwe. Ende der 60er Jahre entstand in Sonnborn das damals modernste Autobahnkreuz Deutschlands. "Das hätten wir später nie wieder so gemacht, aber damals wollten alle die autogerechte Stadt", erinnert sich Ursula Kraus, die 1984 bis 1996 Oberbürgermeisterin in Wuppertal war. Und auch ganz normale Bürger packten an, um die Stadt wieder auf Vordermann zu bringen - bis heute. So bauten Bürger eine ehemalige Bahntrasse zu einem spektakulären Radweg um.

In den 70er Jahren wurde Wuppertal - damals schwer durch die Arbeitslosigkeit gebeutelt - zum Zentrum des modernen Tanzes. Pina Bausch revolutionierte mit ihrem Tanztheater von hier aus die Ballettwelt. Heute ist Wuppertal kurz davor, sich - wieder einmal - neu zu erfinden. Die Kassen der Stadt sind leer, doch die Wuppertaler feiern Bürgerfeste, gründen eine Denkfabrik und veranstalten Kino- und Theaterevents. Und wieder einmal ist Wuppertal weiter, als viele denken. Es wird höchste Zeit, diese unterschätzte Stadt neu zu entdecken!

Die Filmemacherin Marika Liebsch hat alte und junge Wuppertaler getroffen und ist mit ihnen durch ihre Stadt gestreift. Neben zahlreichen bewegenden persönlichen Geschichten ist sie dabei auch auf zum Teil noch nie gezeigte Archivaufnahmen der Stadt gestoßen, die in der Dokumentation zu sehen sind.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 28.06.2019 um 20:15 Uhr auf WDR.

28.06.2019
20:15
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: ja
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1561745700
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Land/Leute
Alternative Ausstrahlungstermine:
30.06.2019 12:15 Uhr WDR
28.06.2019 20:15 Uhr WDR
09.09.2018 13:15 Uhr WDR