Inseln der Zukunft

Orkney - Die blaue Revolution - Thema: Klimawandel - Die globale Herausforderung

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Das kühle Schottland und seine Orkney Islands, geografisch zwischen den Shetlands und dem schottischen Festland gelegen, mischen bei der Entwicklung erneuerbarer Energien ganz vorne mit. Das Land zwischen Atlantik und Nordsee ist wie kaum eine andere Region Europas dazu prädestiniert, Wind, Wellen und Gezeitenströmungen für die Stromerzeugung zu nutzen.


Nur zehn Kilometer nördlich vom schottischen Festland und doch irgendwie am Ende der Welt befindet sich Orkney. Kaum ein anderer Ort auf der Welt ist dem Meer so ausgesetzt wie die 70 Inseln dieses Archipels mit ihrer kargen Naturschönheit. Riesige Wellen und reißende Gezeiten nagen an den felsigen Küsten. Gefährliche Strömungen mit einer Geschwindigkeit von vier Metern pro Sekunde treten hier auf sowie Wellen mit einer Höhe von bis zu 19 Metern. Wenn es gelänge, diese gewaltigen Kräfte zu nutzen, dann könnte das eine neue und klimafreundliche Stromquelle für alle Küstenländer der Welt sein.

Diese Aussicht lockt die Ingenieure und Forscher aus aller Herren Länder in die faszinierende Abgeschiedenheit von Orkney, zu einer weltweit einmaligen Hightech-Schmiede, dem Europäischen Zentrum für Meeresenergie (EMEC). Dort wird seit zehn Jahren an neuartigen Gezeiten- und Wellenkraftwerken gearbeitet, die im Meer vor Orkney getestet werden, um nach Wind und Sonne endlich auch das Meer zur Stromgewinnung zu nutzen. Erste Berechnungen haben ergeben, dass sauberer Strom allein aus Orkney ein Drittel aller britischen Atomkraftwerke ersetzen könnte. Der Film zeigt Energie-Pioniere mit Durchhaltewillen, denn neben Erfolgen hat es auch Rückschläge gegeben.

Wenn sie den Durchbruch schaffen, könnte Orkney, eine der schönsten Inselgruppen Europas, die Energieversorgung verändern. Vielleicht wird Orkney für die Wellen- und Gezeitenstromgewinnung einmal das sein, was das Silicon Valley für die Computerindustrie war - der Ort, an dem alles begann. Die 20 wärmsten Jahre seit Beginn der Temperaturaufzeichnung lagen in den vergangenen 22 Jahren. Weltweit!

In ganz Europa hat man spätestens im letzten Sommer deutlich zu spüren bekommen, dass die Klimakrise nicht nur droht, sondern real ist.

Die Fridays-for-Future-Bewegung der Jugend fordert seit Monaten, dass endlich gehandelt wird, und hat durch die mediale Aufmerksamkeit geholfen, dass verstanden wurde: Den Klimawandel in Schach zu halten, ist die größte Herausforderung unserer Zeit und die Anstrengungen dafür müssen schnell und aus allen erdenklichen Richtungen kommen. Nur so kann die Erderwärmung um höchstens zwei Grad bis 2050 gebremst werden. UN-Generalsekretär António Gutierrez hat am 23. September zum Gipfel nach New York eingeladen und möchte konkrete Pläne hören, wie die Staatengemeinschaft im kommenden Jahr den Anstieg der CO2-Emissionen stoppen und dann schrittweise reduzieren will. Das Ziel: bis 2050 null Emissionen! ARTE widmet dem Thema Klimawandel nur wenige Tage vor dem Treffen in New York einen Programmschwerpunkt. Wir reisen in faszinierende Eiswelten, zu bedrohten Korallenriffen, berichten über kleine und große Klimahelden, Hoffnung gebende Innovationen und geschlossene Ozonlöcher, aber natürlich auch über die Auswirkungen der extremen Wetterereignisse in den verschiedensten Regionen der Welt schon heute.

Die Dokumentationsreihe erzählt die Geschichten außergewöhnlicher Inseln. Seit Jahrhunderten haben deren Bewohner den Naturgewalten getrotzt. Jetzt wollen sie die Kraft der Wellen, des Windes und der Sonne für eine bessere Zukunft nutzen. Bauern, Fischer, Geschäftsleute, Ingenieure und Wissenschaftler haben die Herausforderung angenommen, ihre Energieversorgung ohne Öl, Kohle, Gas oder Atom sicherzustellen.

Dokumentationsreihe Deutschland 2015

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 14.09.2019 um 10:10 Uhr auf arte.