Die gefährlichsten Schulwege der Welt

Himalaya - ARD-Themenwoche "Zukunft Bildung"

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Das Dorf Zangla liegt in 4.000 Meter Höhe im indischen Himalaya am Fluss Zanskar. Völlig abgeschieden leben hier 650 Menschen. Wer nicht sein Leben lang im Dorf bleiben will, muss in der Stadt in die Schule gehen. So bereitet sich auch der zehnjährige Motup vor, sich mit seinem Vater auf die Reise nach Leh zu machen. Die Route führt 100 Kilometer über einen zumeist zugefrorenen Fluss, der sich unterwegs plötzlich in einen reißenden Strom verwandeln kann. Es ist der wohl längste Schulweg der Welt. Angst und Tränen sind die ständigen Begleiter des kleinen Motup.


Das Dorf Zangla liegt in 4.000 Meter Höhe im indischen Himalaya am Fluss Zanskar. Völlig abgeschieden leben hier 650 Menschen. Wer nicht sein Leben lang im Dorf bleiben will, muss in der Stadt in die Schule gehen. So bereitet sich auch der zehnjährige Motup nach zwei Monaten Winterferien darauf vor, sich zum Beginn des nächsten Schulhalbjahres gemeinsam mit seinem Vater auf die Reise nach Leh zu machen. Dort besucht er ein Internat.

Sein Schulweg ist ein Fußmarsch, der mindestens vier Tage dauern wird. Die Route führt 100 Kilometer über einen zumeist zugefrorenen Fluss, der sich unterwegs plötzlich in einen reißenden Strom verwandeln kann. Es ist der wohl längste Schulweg der Welt. Der Fluss Chadar, in den der Zanskar mündet, ist wild, und kaum zugänglich, da es keine Befestigungen gibt. Er gilt selbst unter den erfahrenen Einwohnern der Region als tückisch und unberechenbar. Mal ist das Eis dick und sicher wie eine Schlittschuhbahn, ein paar Meter weiter droht man im reißenden Fluss einzubrechen. Plötzlich auftauchendes Hochwasser kann die Schüler und ihre Begleiter zu langen und gefährlichen Umwegen durch die Gebirgsschlucht zwingen - nie wissen sie, ob die Reise zur Schule vier, fünf oder gar sechs Tage dauert. Die ungefütterten Gummistiefel mögen zwar dem Wasser standhalten , sorgen aber andererseits für Eiszapfen an den Füßen.

Angst und Tränen sind die ständigen Begleiter des kleinen Motup. Viermal im Jahr gehen er und seine Schulfreunde die 100 Kilometer ins Internat. Für die Schönheiten der Natur haben die Kinder allerdings keine Augen. Ihr Schulweg im tibetischen Hochgebirge ist eine anstrengende Expedition, die ihnen alles abverlangt. Wie bereiten sich die Kinder auf diese gefährliche Reise vor? Welche Gefahren begegnen ihnen auf ihrem viertägigen Abstieg nach Leh?

Aus der Perspektive der lernhungrigen Schulkinder, eingebettet in das atemberaubende Panorama des Himalaya, erzählt Filmemacher Leonhard Steinbichler Geschichten von großen Hindernissen und noch größeren Träumen. Drei Wochen lang hat er die kleinen Schüler begleitet. Wie gefährlich dieser Schulweg tatsächlich ist, erfuhr er am eigenen Leib: Mitten auf dem vereisten Fluss brach sich der hochgebirgserfahrene Filmemacher die rechte Hand. Fernab jeder Infrastruktur gibt es in einem solchen Fall nur eine Möglichkeit: Zähne zusammenbeißen und weitermarschieren. ARD-Themenwoche: Zukunft Bildung
Wer gebildet ist, lebt länger. Von welchen Faktoren hängt das ab, und wie kann man unabhängig von Herkunft und Alter mit Bildung sein Leben verändern? Das sind Fragen, die in der ARD-Themenwoche "Zukunft Bildung" vom 9. bis 16. November 2019 beantwortet werden. Das Erste, die Fernseh- und Radioprogramme der ARD und die Online-Angebote der Senderfamilie stellen in zahlreichen Sendungen und Beiträgen vor, wie Bildung gelingen kann und welche Chancen sie bietet. Federführer der 14. ARD-Themenwoche ist der Westdeutsche Rundfunk (WDR).

WDR-Intendant Tom Buhrow: "Lernen bringt uns nicht nur weiter, es macht auch Spaß und bereichert uns. Die ARD-Themenwoche wird sich der "Zukunft Bildung" in Radio, Fernsehen und im Digitalen nähern. Wir wollen Menschen vorstellen, die ihr Leben dank Bildung positiv verändert haben. Und wir wollen Menschen wertschätzen, die anderen Begeisterung und Freude am Lernen vermitteln."

Geplant sind Beiträge in allen Genres - von bundesweit bis regional, von dokumentarisch bis fiktional, von informativ und investigativ bis unterhaltsam. Das Erste, die Fernseh- und Radioprogramme der ARD und die Online-Angebote der Senderfamilie widmen sich vor allem diesen Themen: Bildungsalltag, Diversität, Digitalisierung, politische Blockaden und Bildung im Vergleich.

Pünktlich zur Themenwoche startet die ARD im Netz ein neues, innovatives Bildungsangebot: Mit dem "App-Maker" machen Erwachsene mühelos erste Schritte im Programmieren. Für Kinder gibt es bereits das Angebot "Programmieren mit der Maus". Die neue Plattform "Schule digital" bündelt erstmals die zahlreichen Bildungsangebote der ARD. In der Themenwoche ist auch das Publikum gefragt: Bei der Aktion #dankdir können alle "Einfach mal Danke sagen" und ihren Wegbegleiter*innen und Förderern Wertschätzung entgegenbringen.

Alle Informationen zur ARD-Themenwoche "Zukunft Bildung" werden online unter themenwoche.ARD.de gebündelt. Ab November bieten dort viele aktuelle Beiträge einen breiten Zugang zu den digitalen Angeboten der Themenwoche rund um Bildungsalltag, Diversität oder Digitalisierung.

Alle Landesrundfunkanstalten der ARD rufen ihre Nutzer*innen dazu auf, sich über die sozialen Netzwerke an der Diskussion rund um das Thema Bildung zu beteiligen. Unter den Hashtags #ZukunftBildung und #ARDThemenwoche können sie sich austauschen. Zudem bietet der Twitterkanal @ARDThemenwoche Informationen rund um die ARD-Themenwoche 2019. Das Teletext-Angebot des Ersten unterstützt die Themenwoche mit einem Informationspaket ab Videotextseite 800.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 16.11.2019 um 13:15 Uhr auf NDR.